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Vifor-Chef setzt auf Alleingang und will Zukäufe forcieren

Keystone-SDA
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Zürich,

Seit kurzem kursieren Gerüchte über Gespräche über eine mögliche Übernahme von Vifor Phama. Der Konzernchef setzt allerdings auf einen Alleingang.

Vifor Pharma Transplantation
Eine Geschäftsstelle von Vifor Pharma in Glattbrugg. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vifor Pharma sieht sich gut aufgestellt für einen Alleingang.
  • Laut Konzernchef Stephan Schulze sei eine Übernahme nicht nötig.

Der Arzneimittelhersteller Vifor Pharma sieht sich gut aufgestellt für einen Alleingang. «Es ist nicht nötig, dass wir übernommen werden, um unsere zentrale Story und Strategie umzusetzen», sagte Konzernchef Stephan Schulze am Freitag. «Wir haben den Finanzbedarf nicht, wir haben den Bedarf nicht aus Sicht der Ressourcen und des Marktzugangs.» Dies sagte Schulze in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.

Eine Stellungnahme dazu, ob Vifor Kaufinteressenten angelockt habe, wie Reuters jüngst von Insidern erfahren hatte, lehnte Schulze ab. «Wir haben diese Gerüchte in der Vergangenheit gehört und ich bin sicher, wir werden sie auch in Zukunft hören. Wir kommentieren diese Gerüchte einfach nicht».

Insider berichteten von Gesprächen über Übernahme

Insidern zufolge hat mindestens eine grosse Private-Equity-Gesellschaft mit Vifor kürzlich Gespräche über eine mögliche Übernahme geführt. Im Raum gestanden sei eine Offerte in der Grössenordnung von zehn Milliarden Franken. Gegenwärtig ruhten die Gespräche, und es sei unklar, ob sie wieder aufgenommen würden und ob möglicherweise auch Firmen aus der Gesundheitsbranche ein Auge auf Vifor werfen könnten.

Vifors Medikamentenportfolio biete Potenzial für weiteres Wachstum, erklärte Schulze, der im Mai den langjährigen Unternehmenslenker Etienne Jornod abgelöst hatte. Er signalisierte, dass Vifor Zukäufe künftig aktiver angehen könnte als bislang. «Wenn wir den richtigen Wirkstoffe finden, würde ich lieber drei Deals pro Jahr sehen als nur einen», sagte der Deutsche.

«Aus meiner Sicht würde ich jedes Jahr, in dem wir nicht mindestens eine Transaktion abgeschlossen haben, als verlorenes Jahr bezeichnen.» Konzentrieren will sich Schulze dabei auf Erkrankungen, die letztendlich zu einem Nierenversagen führen.

Corona-Krise wird Spuren beim Unternehmen hinterlassen

Anfang November hat sich das Unternehmen von der US-Firma Aigion die Rechte des in der spätklinischen Entwicklung steckenden Medikaments ANG-3777 gesichert, mit dem Probleme nach einer Nierentransplantation behandelt werden sollen.

Die Coronavirus-Krise wird Schulze zufolge Spuren bei Vifor hinterlassen. «Wir stehen eindeutig in direktem Zusammenhang mit der Intensität der Massnahmen zur Eindämmung.» Krankenhäuser konzentrierten sich auf die Notfallversorgung und hätten weniger Kapazitäten für ambulante Behandlungen wie Infusionen.

An der im August gesenkten Jahresprognose hält Schulz fest und setzt auf eine baldige Erholung. «Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir, sobald wir Licht am Ende des Tunnels sehen, hoffentlich im Frühjahr nächsten Jahres, wieder vollständig zu normalen Wachstumsraten zurückkehren werden.»

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