Volkswagen: Chef will umstrittenes Werk in Uiguren-Region prüfen
Nach Kritik an einem Werk des Autobauers Volkswagen in der chinesischen Provinz Xinjiang will Konzernchef Blume dieses prüfen lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- VW lässt ein umstrittenes Werk in der Uiguren-Region in China prüfen.
- Konzernchef Oliver Blume plant ein unabhängiges Audit.
- Menschenrechtler kritisierten VW wegen möglicher Zwangsarbeit.
Volkswagen will sein umstrittenes Werk in der chinesischen Provinz Xinjiang von unabhängigen Prüfern durchleuchten lassen. «Wir planen ein transparentes, unabhängiges externes Audit, um der Öffentlichkeit volle Transparenz zu geben». Dies sagte Konzernchef Oliver Blume am Mittwoch in einer Telefonkonferenz anlässlich einer Investorenveranstaltung in Hockenheim.
Es gebe Beschwerden rund um die Menschenrechtssituation dort, und es sei die Aufgabe von Volkswagen, diese Bedenken auszuräumen. Derzeit befinde man sich in guten Gesprächen mit den Partnern in China, was eine solche Prüfung angehe, sagte Blume.
Uiguren von Zentralregierung unterdrückt
Das Werk in der Stadt Urumchi wird vom chinesischen Joint-Venture-Partner SAIC betrieben. Die in Xinjiang lebende muslimische Minderheit der Uiguren wird nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen gezielt von der Zentralregierung in Peking unterdrückt. Menschenrechtler kritisieren VW dafür, an dem Werk in der Region festzuhalten. VW soll demnach unter anderem zu wenig gegen Zwangsarbeit in der Lieferkette tun.
VW hält dagegen, wenig Einfluss auf das operative Geschäft im Werk mit rund 240 Beschäftigten zu haben. Es gebe dort keine Anzeichen für Menschenrechtsverletzungen. Der Konzern stehe weltweit gegen Zwangsarbeit ein, sagte Rechtsvorstand Manfred Döss auf der Hauptversammlung im Mai.