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Vor Abstimmung zu CO2-Gesetz: Luftfahrt macht auf Grün

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

In zwei Wochen entscheidet die Schweiz über das CO2-Gesetz. Pünktlich vor der Abstimmung präsentiert die Luftfahrt-Branche einen Plan zur Reduktion von CO2.

Fluggesellschaft Swiss
Die Swiss hat momentan mit mehreren Problemen zu kämpfen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Luftfahrt-Branche will bis 2050 ein Netto-Null-Ziel erreichen.
  • Der Fokus liegt auf synthetischen Treibstoffen.
  • Der WWF spricht von einer Kehrtwende.

Seit Jahren steht die Flugbranche in der Kritik. Umweltschützer werfen Airlines und Flughafenbetreiber vor, zu wenig für den Umweltschutz zu machen.

Doch jetzt – pünktlich vor der Abstimmung über das CO2-Gesetz – präsentiert die Branche eine Absichtserklärung. Man wolle die CO2-Reduktion im Einklang mit den klimapolitischen Zielen des Bundesrats vorantreiben. Heisst: klimaneutral ab 2050. Hinter der Erklärung stehen die Swiss, Easyjet, die Flughäfen Zürich, Genf und Basel sowie die Swiss Business Aviation Association.

Kerosin
Ein Angestellter füllt Kerosin in den Tank einer Swiss-Maschine. (Symbolbild) - keystone

Wie soll das gehen? Kern des Plans sind vier Punkte, wobei vor allem der erste Gewicht haben wird: Schrittweise soll das fossile Kerosin durch biogene und synthetische Treibstoffe ersetzt werden.

WWF: «Das ist eine Kehrtwende.»

Zudem will die Branche auf moderne, sparsamere Flugzeuge setzen, die Abwicklung am Boden effizienter machen und auf ökonomische Instrumente setzen. Etwa die freiwillige CO2-Kompensation, die es bei der Swiss – bisher mit bescheidenem Erfolg – bereits heute gibt.

Die Swiss will damit den CO2-Ausstoss bis 2030 gegenüber 2019 halbieren. «Investitionen in modernste Flugzeugtechnologien und in synthetischen Treibstoff gehören dabei zu den wichtigsten Hebeln», erklärt Swiss-Chef Dieter Vranckx. Die Absichtserklärung sei ein wichtiger Schritt, um die Erreichung der Klimaziele der Branche gemeinsam voranzubringen.

Ferien
Über die Osterfeiertage gehen die Flughafenbetreiber in Zürich von 90'000 bis 98'000 Passagieren pro Tag aus. - keystone

«Die Ziele sind gegenüber der bisherigen ungebrochenen Zunahme der Treibhausgasemissionen eine Kehrtwende», kommentiert WWF-Sprecherin Marie Seidel. Würden die Emissionen halbiert, wäre das Niveau von 1990 erreicht. «Damit wäre die Luftfahrt zwar noch immer jener Sektor, der am wenigsten weit in der Dekarbonisierung ist. Aber Trend in Richtung Netto-Null vor 2050 wäre eingeschlagen.»

CO2-Gesetz als Auslöser?

Gemäss der Akademie für Naturwissenschaften (SCNAT) ist die Luftfahrt-Branche für 28 Prozent der Treibhausgase der Schweiz verantwortlich. «Dass sie beginnen, ihre Verantwortung wahrzunehmen, ist ein erster Schritt», so Seidel.

Fliegen Sie der Umwelt zuliebe weniger?

Sie ist überrascht, dass die angekündigten Massnahmen nicht längst ergriffen wurden. «Dies zeigt, dass der gesetzliche Rahmen des CO2-Gesetzes offenbar nötig ist, um diese Massnahmen anzupacken.»

Auch für die WWF-Sprecherin ist klar, dass die Luftfahrt Klimaziele nur mit erneuerbaren Treibstoffen erreichen kann. «Dafür braucht es grosse Investitionen in alternative Technologien wie auch synthetische Treibstoffe.»

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