Wegen Inflation: Konsumentenstimmung erreicht historischen Tiefstand
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz hat die Konsumentenstimmung einen historischen Tiefstand erreicht.
- Der Wert lag seit dem Beginn der Messung 1972 noch nie bei -46,6 Punkten.
- Vor allem die Entwicklung der Preise dürfte laut dem Seco ein Grund sein.
Wegen der Inflation ist die Beurteilung der finanziellen Lage auf einen neuen historischen Tiefstand gesunken. Die Lage am Arbeitsmarkt wird jedoch weiterhin positiv eingeschätzt. Der Index der Konsumentenstimmung fiel im vierten Quartal auf -46,6 von -41,7 Punkten.
Seit Beginn der Umfrage im Jahr 1972 erreicht die Konsumentenstimmung damit den tiefsten Stand. Dies teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mit.
Zum einen hätten sich die Erwartungen der Konsumenten für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten weiter eingetrübt. Zum anderen würden die Haushalte ihre finanzielle Lage nochmals deutlich negativer beurteilten als im Vorquartal, schreibt das Seco. Diese sei nur Anfang der 1990er-Jahre einmal ähnlich schlecht eingestuft worden.
Konsumentenstimmung sinkt wegen der Entwicklung der Preise
Zur negativen Einschätzung der eigenen finanziellen Lage dürfte laut Seco massgeblich die Entwicklung der Preise beigetragen haben. Die Inflation ist bekanntlich im Juni erstmals seit vielen Jahren über 3 Prozent gestiegen und verharrt seither über dieser Marke. Für einzelne Produktkategorien liegen die Teuerungsraten gar deutlich darüber.
Im Gegensatz dazu gehen die Befragten weiterhin von einer guten Verfassung des Arbeitsmarkts aus. Die Sicherheit der Arbeitsplätze werde gegenüber der letzten Umfrage vom Juli praktisch unverändert bewertet, so das Seco. Und die weitere Entwicklung der Arbeitslosenzahlen werde zwar etwas weniger optimistisch beurteilt. Der entsprechende Teilindex liege aber noch deutlich unter dem langjährigen Mittel.
Die Befragung wird jeweils in den Monaten Januar, April, Juli und Oktober bei über 1000 Personen durchgeführt. Dabei werden subjektive Einschätzungen und Erwartungen erhoben. Etwa bezüglich der allgemeinen Wirtschaftslage, der finanziellen Situation, der Entwicklung der Preise, der Arbeitsplatzsicherheit usw. Insgesamt werden 11 Fragen gestellt.