Wegen Klimawandel könnte die Kakaobohne aussterben
Der Klimawandel führt in westafrikanische Länder zu Trockenheit. Das bedroht die Kakao-Industrie. Doch die Untersuchung wird kritisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Trockenheit in Westafrika bedroht die weltweite Schoggi-Produktion.
- Bis 2050 könnte die Kakao-Bohne gar ausgestorben sein.
- In der Branche wird darum mit genmanipuliertem Kakao experimentiert.
- Die Forschung wird vom Mars-Konzern mitfinanziert.
Der Klimawandel bedroht die Schoggi-Industrie. Die Temperaturen steigen, die Böden werden trockener. Die Konsequenz: Es wird immer schwieriger, Kakao-Bohnen anzupflanzen.
Schoggi-Gigant Mars geht davon aus, dass bereits 2030 rund 4,4 Milliarden Pfund Schokolade fehlen werden. Geht es so weiter, könnten bis 2050 Kakao-Samen ausgestorben sein.
Das dürfte in Westafrika zu grossen Problemen führen. 70 Prozent der Kakao-Bohnen stammen von dort. Hauptproduzenten sind Gahna und die Elfenbeinküste.
Der Markt ist schon heute verunsichert. Der Kakao-Preise hat sich seit 2005 mehr als verdoppelt.
Klimawandel mach Kakaobäume anfällig
Kakao-Bäume sind sehr verletzlich. Die Trockenheit führt darum zu enormen Schäden. Laut der International Cocoa Organisation wurden wegen Krankheiten zuletzt 30 bis 40 Prozent der Kakao-Produktion vernichtet.
Die Branche experimentiert darum mit genetisch veränderten Bohnen. Mit dem Ziel, die Bäume gegen Insektenbefall und Trockenheit resistenter zu machen. Laut Studien führt dies auch dazu, dass die Bauern weniger Pestizide verwenden müssen.
Um die Akzeptanz von genveränderten Kakao-Bohnen zu fördern, hat die Nonprofit-Organisation A Fresh Look eine eigene Schoggi-Linie lanciert. Damit handelt die Organisation ganz anders als die meisten Hersteller. Diese meiden genmanipulierte Schoggi bisher.
Rebecca Larson ist Wissenschaftlerin bei A Fresh Look. Sie erklärt «Business Insider», dass der Weg noch lang ist. «Schlussendlich hängt alles von der Akzeptanz des Gesetzgebers ab, wo Kakao produziert wird».
PR des Mars-Konzerns?
Allerdings glauben nicht alle ans Ende der Kakaopflanze. Für Kritiker handelt es sich bei den Prognosen hauptsächlich um PR. Der US-Konzern Mars unterstützt nämlich die Forschung an genmanipuliertem Kakao.
Gegenüber dem «BRF» erklärte Chocolatier Pierre Marcolini letztes Jahr. «Das Problem liegt ganz einfach darin, dass man den Kakaobauern zu wenig Geld zahlt». Junge Menschen würden darum die Plantagen verlassen. Das Problem sei also weniger der Klimawandel, als der Nachkomme-Mangel.