Wegen Optigal Poulet: Stiftung für Konsumentenschutz legt sich mit der Migros an
Die Stiftung für Konsumentenschutz legt sich mit der Migros an. Grund sind die Poulets, die unter dem Label Optigal verkauft werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Verpackung der Optigal-Geflügelprodukte könnte die Kunden täuschen, kritisiert die Stiftung für Konsumentenschutz.
- Die Migros weist die Kritik zurück.
Das Logo von Optigal zeigt eine heile Welt: Berge, Gras und Bauernhof. Und in der Mitte ein stolzes Huhn. Der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) passt der Auftritt der Geflügel-Eigenmarke gar nicht. Denn: «In Tat und Wahrheit sehen die Mastpoulets während ihres ganzen Lebens weder Sonne noch Wiesen», schreiben die Konsumentenschützer in ihrem Blog.
Grund: Die Migros produziert Optigal-Produkte nach BTS-Norm. Zwar steht BTS für «besonders tierfreundliche Stallhaltung», doch Tierschützer kritisierten die Norm unlängst (Nau berichtete). Freier Auslauf etwa ist nicht vorgeschrieben. «Die glorifizierende Werbung steht in Widerspruch mit den tiefen Anforderungen des Standards», kritisiert die SKS. Das Logo suggeriere den Konsumenten, dass den Hühnern regelmässig Auslauf gewährt wird.
Logo anpassen
Zwar vermerkt die Migros auf der Verpackung, dass es sich um Poulet aus BTS-Betrieben handelt. Doch den Konsumentenschützern reicht das nicht. Sie fordern, dass die Migros vermehrt auf den RAUS-Standard setzt. Bei dieser Norm haben die Tiere Auslauf im Freien. «In der Zwischenzeit muss eine Anpassung des Optigal-Logos erfolgen, um eine Täuschung der Konsumenten zu verhindern.»
Die Migros weist die Kritik zurück: «Optigal steht für Schweizer Geflügelfleisch von Familienbetrieben. Dies bringt das Logo zum Ausdruck. Auf allen Optigal-Produkten ist vermerkt, dass es sich um eine BTS-Produktion handelt», sagt eine Sprecherin dem «Blick».
Auch die BTS-Norm nimmt sie in Schutz: «Es bietet den Hühnern einen Aussenklimabereich, erhöhte Sitzflächen und ausreichend Tageslicht.»