Weltwirtschaft laut Studie stark von intakten Ökosystemen abhängig
Das Wichtigste in Kürze
- Die wirtschaftliche Stabilität sei zu grossen Teilen von der Ökologie abhängig.
- In vielen Ländern seien die Ökosysteme nicht auf dem gewünschtem Niveau.
- Besonders stark betreffe es die Entwicklungsländer.
Die Ökologie ist wichtig für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes. In vielen Ländern seien die Ökosysteme allerdings fragil geworden, warnt das Swiss Re Institute in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie.
Weltweit hängt der Studie zufolge über die Hälfte der Wirtschaftsleistung von einer gesunden Biodiversität und funktionierenden Ökosystemen ab. Das entspreche einem Wert von 41,7 Billionen US-Dollar. Und einem Fünftel aller Länder drohe der Zusammenbruch ihrer Ökosysteme, weil die Biodiversität nicht mehr intakt sei.
Besonders anfällig seien stark vom Agrarsektor abhängige Entwicklungsländer wie Kenia oder Nigeria. Und unter den G20-Ländern seien Südafrika und Australien besonders bedroht. Da gäben Faktoren wie ungenügender Küstenschutz, Bestäubung oder Wasserknappheit den Ausschlag.
Brasilien schneidet gut ab
Auf der anderen Seite schneiden Brasilien und Indonesien mit Blick auf intakte Ökosysteme gut ab. Diese Länder seien aber mit Blick in die Zukunft stark von ihren natürlichen Ressourcen abhängig. Und daher auch von einer nachhaltigen Entwicklung und gebührendem Naturschutz.
Die Swiss Re zeigt die Zusammenhänge zwischen Ökosystemen und Wirtschaftsleistung anhand des «Biodiversity and Ecosystem Services»-Index (BES) auf. Den Index beeinflussen Daten zur Wassersicherheit, Holzversorgung, Nahrungsmittelversorgung, Intaktheit von Lebensräumen, Bestäubung, Bodenfruchtbarkeit, Wasserqualität, Luftqualität, Erosionskontrolle und Küstenschutz.
Mit diesen Daten könnten Unternehmen und Regierungen den Zustand lokaler Ökosysteme, auf denen ihre Wirtschaft basiert, vergleichen, heisst es. Sie seien auch ein Instrument für Versicherer, um Lösungen zum Schutz von gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu entwickeln.