Weniger Umsatz bei Vodafone wegen Verbraucherschutz-Regeln
Wegen neuen Verbraucherschutz-Regeln verlor Vodafone erneut an Umsatz. Im ersten Quartal 2022 verbuchte das Unternehmen ein Minus von 1,6 Prozent.
Das Wichtigste in Kürze
- Neue Verbraucherschutz-Regeln setzen der Telekommunikationsfirma Vodafone weiter zu.
- Der Serviceumsatz sank im letzten Quartal um 1,6 Prozent.
Die Novelle des Telekommunikationsgesetzes stärkte die Rolle des Verbrauchers, so werden Kündigungen bei alten Verträgen schnell wirksam. Für die Internetbranche erschwert das Regelwerk die Geschäfte.
Der Serviceumsatz in der Festnetz-Sparte sank im Frühjahrsquartal um 1,6 Prozent auf rund 1,59 Milliarden Euro. Dies teilte die Tochter des britischen Konzerns am Montag in Düsseldorf mit.
Im Quartal davor hatte die Firma im Festnetz bereits ein kleines Minus von 0,4 Prozent hinnehmen müssen. Seit Dezember sind etwa Telekommunikationsverträge, die sich nach ihrer Laufzeit automatisch verlängert haben, nach einem Monat kündbar. Diese Möglichkeit nutzten auch zahlreiche Kunden von Vodafone.
Bei den Wettbewerbern machten sich die Folgen der Gesetzesänderung ebenfalls bemerkbar, es betrifft also die ganze Branche.
Anpassung an Gesetzesänderungen funktionierte nicht
Die Verbraucherschutz-Regeln sehen zudem vor, dass Anbieter eine Kurzzusammenfassung schicken müssen, bevor ein Vertrag abgeschlossen werden darf. «Um den Gesetzesänderungen gerecht zu werden, mussten wir Systeme und Prozesse umfassend anpassen», heisst es von Vodafone. «Leider hat diese Anpassung nicht so reibungslos funktioniert wie geplant. Die Folge: Neukundenverträge kamen nicht zustande.»
Zudem hätten Kunden von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, bei verlängerten Verträgen schon nach einem Monat kündigen zu können. Hinzu kommt, dass in den Shops noch immer weniger Besucher seien als vor Corona. Dadurch werde das Wachstum gehemmt, so Vodafone.
Auch bei Mobilfunk nur geringes Plus
Auch im Mobilfunk-Segment hinterliess die Regelung Spuren. In diesem Service-Bereich stieg der Umsatz im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 noch um 2,4 Prozent. Im ersten lag das Plus im ersten Quartal nur noch bei 0,8 Prozent.
Rechnet man Festnetz und Mobilfunk zusammen, so kam Vodafone in Deutschland auf einen Umsatz von 2,86 Milliarden Euro. Das war im ersten Quartal ein Minus von 0,5 Prozent. Angaben zum Gewinn machte Vodafone Deutschland nicht.
Ein Firmensprecher verwies darauf, dass die Kundenzahlen nach einem deutlichen Minus im vierten Quartal nun leicht gewachsen seien. Es gehe also wieder aufwärts. Vodafone hat in Deutschland rund 16'000 Beschäftigte, davon 5000 in Düsseldorf.