Wiesenhof-Chef drängt EU zur Zulassung von Soja-Alternativen

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Deutschland,

Peter Wesjohann, Chef des deutschen Fleischkonzerns Wiesenhof, fordert die EU auf, Alternativen zu Soja als Tierfutter zuzulassen.

Schaf in einem Stall
Schaf in einem Stall - dpa/dpa/picture-alliance

Das Wichtigste in Kürze

  • Peter Wesjohann fordert die EU dazu auf, Soja-Alternativen als Futtermittel zuzulassen.
  • Der Chef des Fleischproduzenten Wiesenhof möchte Insektenmehl als nachhaltiges Tierfutter.

Insektenmehl statt Soja für die Nutztiere: Der Chef des Fleischproduzenten Wiesenhof hat die EU-Kommission dazu gedrängt, den Weg für Alternativen bei Futtermitteln freizumachen.

Peter Wesjohann beklagte im Gespräch mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» von heute Mittwoch, dass entsprechende Vorhaben derzeit noch an EU-Regularien scheitern würden. Diese liessen die Verfütterung von tierischen Mehlen und damit auch von Insekten an Hühner nicht zu.

«Mein dringender Appell an die Europäische Union ist, möglichst schnell die Fütterung von Insektenmehlen in der europäischen Tierhaltung zu erlauben», sagte Wesjohann. Ein entsprechender Antrag sei eingereicht worden, die Genehmigung stehe aber noch aus.

Peter Wesjohann
Peter Wesjohann, Chef der PHW-Gruppe. - Wiesenhof

Ziel ist es, eine Alternative zu Soja aus Südamerika zu etablieren, auch um dort Abholzungen zu verhindern.

Soja-Anteil lasse sich erheblich reduzieren

Der Chef des Wiesenhof-Mutterkonzerns PHW sagte der Zeitung weiter, er sei überzeugt davon, dass der Soja-Anteil im Tierfutter erheblich reduziert werden könne. Allein die PHW-Gruppe verfüttere jährlich 240.000 Tonnen Sojaschrot.

Die alternative Futterquelle Insektenmehl sei auch in dem Sinne nachhaltig, dass die Larven auf Supermarktabfällen wie Gemüse oder Brot gezüchtet werden sollen. «Aus zwei Kilogramm Lebensmittelabfall können wir ein Kilogramm Insektenmehl gewinnen», sagte Wesjohann.

In Europa kann das alternative Futter in der Landwirtschaft bislang nicht eingesetzt werden. «Die Bundesregierung kann uns unterstützen, indem wir die Genehmigung für erste Praxistests in Deutschland bekommen», sagte er mit Bezug auf eine Beteiligung seines Unternehmens an einer kanadischen Firma, die aus Insektenmehl Futter herstellt.

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