Wirtschaft der Eurozone wächst doppelt so stark wie erwartet
Die Wirtschaft der Eurozone ist zum Jahresbeginn doppelt so stark gewachsen wie erwartet, vor allem dank tourismusstarker Länder wie Spanien.

In der Eurozone ist die Wirtschaft zu Jahresbeginn doppelt so stark gewachsen, wie von Fachleuten erwartet. Das liegt an Ländern wie Spanien, die vom starken Tourismus profitierten.
In den 20 Ländern des Währungsraums habe die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um 0,4 Prozent gemessen am Vorquartal zugelegt, teilt die Statistikbehörde Eurostat nach einer ersten Schätzung mit. Ökonomen hatten im Schnitt ein Wachstum von 0,2 Prozent erwartet. So stark war die Wirtschaft der Eurozone bereits im vierten Quartal gewachsen.
Eurozonen-Wachstum: Spanien vorn, Deutschland unter dem Schnitt
Unter den grossen Volkswirtschaften legte Deutschland um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu und damit weniger stark als im Schnitt der Euroländer. Frankreich wuchs um 0,1 Prozent, Italien um 0,3 Prozent und Spanien sogar um 0,6 Prozent.
«Der europäische Süden bleibt die Wachstumslokomotive», sagte Thomas Gitzel, Chefökonom bei der VP Bank. So dürften die europäischen Südländer von einer guten Tourismussaison profitieren. Exportabhängige Länder wie Deutschland würden dagegen mit Hoffen und Bangen nach Washington schauen.
Sorge vor Trumps Zollpolitik belastet Eurozone
Der Zollstreit mit US-Präsident Donald Trump könnte die Wirtschaft in der Eurozone im Jahresverlauf empfindlich treffen. Aus Sorge um die Konjunktur hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen im April zum siebten Mal seit vergangenem Sommer gesenkt. Das macht Kredite für Unternehmen und Verbraucher billiger und könnte so die Konjunktur stützen.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal wuchs die Wirtschaft der Eurozone um 1,2 Prozent, wie Eurostat weiter mitteilte. Hier hatten Ökonomen einen Anstieg um 1,1 Prozent erwartet. Im vierten Quartal hatte das Wachstum ebenfalls bei 1,2 Prozent gelegen.