Wirtschaftswarntag: Unternehmer demonstrieren für Reformen
Wirtschaftswarntag: Tausende Unternehmer gingen in deutschen Städten auf die Strasse. Sie fordern eine «Wirtschaftswende» und kritisieren die Bundesregierung.
Am Mittwoch haben auf dem «Wirtschaftswarntag» in mehreren deutschen Städten Unternehmer und Wirtschaftsvertreter für eine «Wirtschaftswende» demonstriert. Die grösste Kundgebung fand vor dem Brandenburger Tor in Berlin statt.
Dort haben sich laut Angaben des Verbands der Familienunternehmer mehr als tausend Teilnehmer versammelten, so die «Welt».
Die Demonstranten forderten einen umfassenden Bürokratieabbau, niedrigere Steuern und Sozialabgaben sowie Investitionen in die Infrastruktur.
Kritik an der Wirtschaftspolitik
Die Unternehmer kritisieren die aktuelle Wirtschaftspolitik der Bundesregierung scharf. Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, äusserte gegenüber der «Berliner Morgenpost», die «Standortbedingungen für Unternehmen in Deutschland sind katastrophal».
Zeitgleich mit den Protesten senkte die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose für 2025 drastisch von 1,1 auf 0,3 Prozent ab. Dies verstärkte den Unmut der Demonstranten zusätzlich, so die «Welt».
Wirtschaftswarntag
Die Demonstrationen erhielten auf dem Wirtschaftswarntag Unterstützung von Politikern der Opposition. Laut «Berliner Zeitung» nahmen unter anderem FDP-Chef Christian Lindner und CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann an der Berliner Kundgebung teil.
Der CDU-Politiker Jens Spahn betonte die Dringlichkeit der Situation. Vor allem im Bereich Maschinenbau und Automotive hätte Deutschland echte Probleme.
«Die Hütte brennt», sagte Spahn laut «Berliner Zeitung».
Bundesweite Aktionen
Neben Berlin fanden auch in anderen Städten wie Hamburg, München und Stuttgart Demonstrationen statt.
Insgesamt beteiligten sich rund 140 Verbände an dem Protest der Unternehmer.
Demonstrationen zeigen Ernst der Lage
Während die Unternehmer demonstrierten, präsentierte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck den Jahreswirtschaftsbericht. Die deutlich reduzierte Wachstumsprognose unterstreicht die Sorgen der Wirtschaft, so die «Welt».
Die Demonstrationen markieren einen ungewöhnlichen Schritt für die deutsche Wirtschaft.
Wie Thorsten Alsleben der «Bild» erklärte: «Unternehmer demonstrieren normalerweise nie. Wenn sie demonstrieren, dann sieht man: Es ist wirklich eine dramatische Situation».