Wladimir Putin könnte Pipeline komplett finanzieren

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Deutschland,

Das Pipelineprojekt zwischen Russland und Deutschland wird teuer. Im Falle von US-Sanktionen will Russland diese allein finanzieren.

Der russische Präsident Wladimir Putin und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel schütteln sich die Hand bei einer Pressekonferenz Mitte Mai in Sotschi (RUS).
Der russische Präsident Wladimir Putin und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel schütteln sich die Hand bei einer Pressekonferenz Mitte Mai in Sotschi (RUS). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Drohungen aus den USA lassen Wladimir Putin kalt.
  • Falls nötig, werde Russland komplett für die Finanzierung von Nord Stream 2 aufkommen.

Russlands Präsident Wladimir Putin will das Pipelineprojekt Nord Stream 2 zwischen seinem Land und Deutschland im Fall von US-Sanktionen gegen das Betreiberkonsortium offenbar komplett mit russischen Mitteln finanzieren. Dies berichtete die «Süddeutsche Zeitung» in ihrer Wochenendausgabe.

Putin habe die deutsche Regierung bei seinem Besuch in Meseberg (D) am 18. August über entsprechende Pläne informiert, heisst es in dem Berich. Damit habe Putin deutlich gemacht, dass er die Gasleitung auch gegen Widerstand der US-Regierung durchsetzen wolle.

Derzeit wird Nord Stream 2 durch ein internationales Betreiberkonsortium finanziert, das zu 50 Prozent vom russischen Erdgasförderer Gazprom betrieben wird. Anteile halten unter anderem die BASF-Tochter Wintershall, die Eon-Abspaltung Uniper und Shell.

Wiederholte Drohungen aus den USA

Hintergrund der russischen Finanzierungsofferte sind dem Bericht zufolge wiederholte Drohungen des US-Kongresses und der US-Regierung, auch das russische Energiegeschäft wegen der Wahlmanipulation 2016 mit Sanktionen zu belegen.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag ihre Sanktionen gegen Russland erneut verschärft. Insgesamt 33 Einzelpersonen und Einrichtungen aus dem Bereich der russischen Streitkräfte und Geheimdienste wurden auf eine schwarze Liste gesetzt. Das Sanktionsdekret nimmt laut «Süddeutscher Zeitung» auch Bezug auf den Energiesektor, ohne allerdings konkrete Massnahmen auszulösen.

Trump hatte vor seinem Gipfeltreffen mit Putin im Juli Russlands Pläne für die Gas-Pipeline Nord Stream 2 nach Deutschland scharf kritisiert und Deutschland vorgeworfen, es werde wegen seiner Abhängigkeit von Gaslieferungen ein «Gefangener Russlands». Einige US-Vertreter forderten Sanktionen gegen das Pipeline-Projekt.

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