Muss AKW Beznau bald abgeschaltet werden?
Das Kernkraftwerk Beznau muss seine Leistung teilweise reduzieren. Grund dafür sind erhöhte Temperaturen der Aare. Greenpeace Schweiz kritisiert das AKW stark.
Das Wichtigste in Kürze
- Das AKW Beznau muss die Stromproduktion der Temperatur der Aare anpassen.
- Greenpeace Schweiz verlangt die Abschaltung der Kraftwerke.
- Es ist weiter unklar, ob es zu temporären Abschaltungen kommen wird.
Die erhöhten Wassertemperaturen der Aare haben nicht nur Folgen für wärmesensible Fische, auch das Atomkräftewerk in Beznau AG ist betroffen. «Es trifft zu, dass das Kernkraftwerk Beznau seine Leistung am Dienstag zeitweise reduziert hat», so Noel Gräber.
Der Mediensprecher der Axpo Power AG meint weiter, dass das in den heissen Sommermonaten ein Routineprozess für das Kernkraftwerk sei. Das AKW Beznau ist derweil das älteste Kernkraftwerk der Schweiz.
Das Kernkraftwerk habe nämlich keinen eigenen Kühlturm. Daher müsse man bei Volllast bis zu 40'000 Liter Kühlwasser in die Aare leiten.
Eine Verordnung des Bundes schreibt dem AKW vor, wie stark die Leistung reduziert werden muss, bei gewissen Wassertemperaturen. Letztes Jahr kam es beim AKW Beznau nicht zur Abschaltung, weil die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) Bedenken für die Versorgungsicherheit äusserte.
Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, wird dieses Vorgehen unter anderem von Umweltverbänden kritisiert. Florian Kasser, Atomexperte von Greenpeace Schweiz, meint: «Es muss bald zu einer Abschaltung kommen.» Nach ihm gäbe es keinen Grund, die Atomstromproduktion dem Umweltschutz vorzuziehen.
Das AKW soll Massnahmen ignorieren
Bereits im September demonstrierte die Umweltorganisation Greenpeace Schweiz beim AKW Beznau. Sie warfen dem Kernkraftwerk vor, vorsorgliche Massnahmen zu ignorieren. Zum Beispiel hätte die Axpo demnach während den heissen Sommermonaten, die Revisionen der Blöcke 1 und 2 vornehmen können.
Der Mediensprecher der Axpo liess daraufhin verlauten, dass die Revisionsabstellung des Blocks 2 im August stattfinde. Aufgrund eines Brennelementwechsels des Blocks 1 im Mai bräuchte man rund sechs bis acht Wochen, da Zwischenarbeiten anfielen.
Atomkraftexperte Kasser könnte sich eine Abschaltung, aufgrund erhöhter Wassertemperaturen in diesem Sommer vorstellen. Die Axpo meint lediglich, dass Leistungsreduktionen wahrscheinlich nötig sein werden, aber man nichts über temporäre Abschaltungen sagen könne.
Die Elcom Sprecherin hingegen liess verlauten, dass nichts gegen eine temporäre Abschaltung spreche.