STV Oberentfelden – keine Hallensaison für Faustballer
Beim STV Oberentfelden wird der Breitensport gelebt sowie dem Faustballsport gefrönt. Die Faustball-Hallensaison ist Corona-bedingt abgesagt.
Der STV Oberentfelden setzt sich aus zwei Riegen zusammen: Die Aktivriege und die Faustballriege, die sich «Faustballcenter» nennt. In der Aktivriege wird mit Turnen, Unihockey und Volleyball der Breitensport gelebt. Zudem wird für die jährliche Teilnahme an einem Turnfest trainiert.
«Leider sind die diesjährigen Turnfeste alle ausgefallen. Wir haben auch bereits fürs 2021 Absagen erhalten», sagt Turner Rolf Morgenthaler. Wichtig ist der Aktivriege aber auch der gemütliche Teil. So wird jährlich eine Turnfahrt – zweitägige Wanderung oder Städteausflug – durchgeführt.
Die Turner sind gegenüber der Faustballkollegen ein eher kleines Grüppchen von ca. 16 Mann, die sich einmal pro Woche zum Training treffen.
Faustball von Klein bis Gross
Im Faustballcenter dreht sich dagegen alles um den Faustballsport. «Vom Nachwuchs über den Breitensport bis hin zum Leistungssport bieten wir alles an», sagt Präsident Michael Suter.
Das Faustballcenter stellt vier Teams bei den Männern sowie eine Frauen- und eine Seniorenmannschaft. Zudem liegt dem Verein der Nachwuchs sehr am Herzen. Aktuell trainieren je eine U10-, eine U12- und eine U14-Mannschaft in Oberentfelden.
Gliederung des Faustballjahres
Das Faustballjahr ist wie folgt aufgebaut: Von Mai bis September findet die Feldsaison statt. Diese wird unter freiem Himmel gespielt. Von November bis Februar wird zudem eine Hallensaison ausgetragen. Die Spielregeln sind in der Halle und draussen identisch, aber das Spiel unterscheidet sich aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen.
«Auf dem Feld springt der Ball beispielsweise anders ab als in der Halle. Auch die Witterungsbedingungen wie Wind, Regen oder Sonne haben einen Einfluss aufs Spiel. Daher gibt es zum Beispiel in Bezug auf Taktik und Spielverständnis grosse Unterschiede zwischen Hallen- und Feldsaison», erklärt Michael Suter.
Zwischen den beiden Saisons gibt es für die Teams des Faustballcenters Oberentfelden jeweils eine trainingsfreie Zeit. Nach der kurzen Erholung beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison.
Die erste Männermannschaft, die in der Nationalliga A spielt, trainiert bis zu dreimal pro Woche. Hinzu kommen Fitnesseinheiten, die individuell absolviert werden. Die Mannschaften aus Breitensport und Nachwuchs trainieren ein- bis zweimal pro Woche.
Hallenmeisterschaft abgesagt
Swiss Faustball – der nationale Verband – hat entschieden, die Hallenmeisterschaft wegen des Coronavirus nicht wie geplant durchzuführen. In diesem Jahr finden somit keine Spiele mehr statt.
«Allenfalls gibt es im Januar/Februar eine verkürzte Saison. Das würde uns freuen, denn unsere Männermannschaft hat im letzten Jahr den Vize-Schweizer-Meistertitel in der Halle gewonnen.»
Auch im Sommer konnten sich die Oberentfelder für das Final6-Turnier qualifizieren. «Das ist besonders erfreulich für uns. Denn in der ersten Mannschaft spielen vier Spieler, die unsere komplette Nachwuchsabteilung durchlaufen haben. Mit unserem Angreifer Tim Egolf stellen wir derzeit sogar einen aktiven Nationalspieler.»
Auch die anderen Teams – Männer, Senioren, Frauen und Nachwuchs – können nicht wie geplant in die neue Saison starten. Das Faustballcenter Oberentfelden hofft, dass auch diese Teams im neuen Jahr eine verkürzte Hallenmeisterschaft bestreiten können.
Bis Ende Jahr steht der Meisterschaftsbetrieb für alle Teams still. Alle 2020 noch geplanten Anlässe werden abgesagt. Den Trainingsbetrieb will der Verein, soweit es möglich ist, aufrechterhalten.
Faustballcenter Oberentfelden kann Verlust stemmen
Faustball wird in 5er-Teams gespielt und es gibt keinen direkten Körperkontakt mit den gegnerischen Teams. Daher gehörte Faustball Oberentfelden zu den ersten Vereinen, die im Frühling wieder trainieren konnten. Die Faustballer erlebten eine fast normale Feldsaison; hatten im Trainingsbetrieb und in der Meisterschaft nur wenig Einschränkungen.
«Wir haben uns jedoch bei den restlichen Vereinsaktivitäten stark eingeschränkt», sagt Michael Suter rückblickend auf die letzten Monate. So konnten verschiedene Events, wie das beliebte Plauschturnier nicht stattfinden. Auch Sponsorenevent, Pfingstturnier und das internationale Abendturnier wurden nicht durchgeführt.
Durch die Absagen sind auch finanzielle Einbussen entstanden. «Alleine schon, weil dadurch keine Einnahmen aus der Gastronomie in die Clubkasse flossen», so Suter. Auf der anderen Seite hatte der Verein dadurch aber auch weniger Aufwände.
Alles in allem gibt es in diesem Jahr trotzdem einen finanziellen Verlust für das Faustballcenter. «Den können wir jedoch stemmen – dies auch dank langjähriger und grosszügiger Partner. Wir sind ein gesunder Verein und haben in den letzten Jahren gut gearbeitet.»