Peter Gäumann: «Werde Häutligen als normaler Einwohner geniessen»
Häutligens Gemeindepräsident Peter Gäumann tritt per Ende Jahr zurück. Im Gespräch erklärt er, warum es Zeit für neue Kräfte ist und was Häutligen auszeichnet.
Nau.ch: Herr Gäumann, warum haben Sie sich entschieden, als Gemeindepräsident zurückzutreten?
Peter Gäumann: Ich habe dem Gemeinderat von Häutlingen während insgesamt 25 Jahren angehört. Zuerst von 1984 bis 1993 und nochmals von 2006 bis 2020. In der zweiten Phase war ich zudem während sechs Jahren Gemeindepräsident.
Es ist wichtig, dass auch andere Gemeindebürger und Gemeindebürgerinnen bei der Gestaltung der Gemeinde miteinbezogen werden. Ich denke, es ist nicht konstruktiv, wenn immer die gleichen Leute am Ruder bleiben.
Nau.ch: Auf welche Projekte und Momente während Ihrer Amtszeit schauen Sie am liebsten zurück?
In einer kleinen Gemeinde wie Häutlingen sind es nicht die grossen Projekte, die die Gemeinde bewegen. Es sind eher kleinere Engagements, die ablaufen. So bin ich stolz, dass wir als eine der kleinsten Gemeinden die Finanzen gut im Griff haben und uns so einen relativ attraktiven Steuerfuss leisten können.
Als besonders gut in Erinnerung ist mir eine Kommission, die wir während meiner Amtszeit im Abstand von zehn Jahren zweimal einberufen haben. Die Kommission befasste sich ausschliesslich mit der Zukunft unseres Dorfes und verfasste ein Leitbild und Strategiepapier. Sie setzte sich aus freiwilligen Einwohnenden verschiedener Altersgruppen von 18 bis 72 Jahren aus Häutligen zusammen.
Nau.ch: Was zeichnet die Gemeinde Häutlingen Ihrer Meinung nach besonders aus?
Häutlingen liegt etwas abgelegen aber zentral. Wir erreichen die Städte Bern, Thun, Burgdorf aber auch Langnau mit dem Auto in 20 Minuten.
Unsere Gemeinde bietet eine grandiose Rundsicht. Diese erstreckt sich vom Jungfraugebiet, über die Alpenkette, über das Mittelland bis zum Jura. Sogar der Chasseral ist klar sichtbar.
Häutlingen ist ein kompaktes Dorf mit stattlichen Bauernhäusern. Die Gemeinde beherbergt auch verschiedene idyllische Orte wie das Rüteli oder die 3-Tannen.
Nau.ch: Wie geht es für Sie persönlich weiter?
Ich hatte in den letzten Jahren verschiedene Ämter inne. Ich bin nun froh und zuversichtlich, dass neue Kräfte anpacken werden. Ich werde die Gemeinde neu als normaler Einwohner geniessen.