Natalie Rickli: Spitalplanung soll Gesundheitsversorgung absichern
Mit der Spitalplanung 2023 will Natalie Rickli die künftige Gesundheitsversorgung sicherstellen. Das Spital Affoltern muss womöglich bald schliessen.
Das Wichtigste in Kürze
- Womöglich muss das Akutspital Affoltern bald seine Türen schliessen.
- Sein Leistungsauftrag gilt nur noch für drei Jahre, ohne Option auf Verlängerung.
- Mit der Spitalplanung will die Gesundheitsdirektion bedarfsgerechte Leistungen erbringen.
Der Kanton Zürich legt eine neue Spitalliste vor: Das kleine Akutspital Affoltern soll die Leistungsaufträge nur noch für drei Jahre erhalten – und dies ohne Verlängerungsmöglichkeit. Das Spital Uster ist zwar ebenfalls nur für drei Jahre gesichert, es kann aber bis 2025 ein neues Konzept vorlegen.
Das Spital in Affoltern ist das kleinste Akutspital im Kanton Zürich, das sich für die Spitallisten 2023 beworben hat. Die Fallzahlen würden zeigen, dass es aktuell «keinen relevanten Anteil des Versorgungsbedarfs der Zürcher Bevölkerung abdeckt.» Das heisst es in einer Mitteilung der Gesundheitsdirektion vom Dienstag.
Es bestehe langfristig keine solide Grundlage für einen wirtschaftlichen Betrieb. Es soll deshalb in der Akutsomatik nur einen bis Ende 2025 befristeten Leistungsauftrag erhalten. Diese Zeit ermögliche es dem Spital und seinen 14 Trägergemeinden im Knonaueramt Folgendes: «eine umfassende Neubeurteilung betreffend alternative und bedarfsgerechte Versorgungsformen vorzunehmen».
Uster erhält provisorischen Leistungsauftrag
Auch das Spital Uster soll gemäss der präsentierten provisorischen Spitalliste nur einen provisorischen Leistungsauftrag erhalten. Es verzeichnete gemäss Mitteilung in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich hohe und tendenziell steigende Fallkosten.
Mit dem Spital in Wetzikon bestehe zudem im Zürcher Oberland in unmittelbarer Nähe ein zweites regionales Akutspital. Es hat ein sehr ähnliches Leistungsangebot, schreibt die Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli.
Sie räumt dem Spital nun Zeit bis Ende 2025 ein, um sich neu aufzustellen. Die Verantwortlichen sollen darlegen, wie sie die Versorgungsstrukturen ab 2026 nachhaltig und wirtschaftlich gestalten wollen.
Auf der provisorischen Spitalliste stehen im Bereich Akutsomatik nun insgesamt 24 Standorte. Die Akutsomatik umfasst die Spitalleistungen in den Bereichen Medizin, Chirurgie und Gynäkologie. Neu darauf figuriert das Geburtshaus Winterthur.
Natalie Rickli will qualitative Leistungen am richtigen Ort
Mit der Spitalplanung 2023 will der Kanton Zürich eine bedarfsgerechte, qualitative und wirtschaftliche Gesundheitsversorgung sicherstellen. Diese soll in den kommenden zehn Jahren gewährleistet bleiben, sagte die Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli. Die Planung basiere auf dem Grundsatz, dass «die richtige Leistung am richtigen Ort zur höchsten Qualität» erbracht werden soll.
Die provisorischen Spitallisten und der damit verbundene Strukturbericht hat der Regierungsrat am Dienstag in die Vernehmlassung geschickt. Diese dauert bis 14. Mai. Im August will der Regierungsrat die Spitallisten 2023 definitiv festsetzen.