Historiker Rolf Gisler-Jauch erhält die Altdorfer Medaille
Dr. Rolf Gisler-Jauch erhielt die Altdorfer Medaille für sein Engagement in der Erforschung und Vermittlung der Urner sowie Altdorfer Geschichte und Kultur.
Wie die Gemeinde Altdorf mitteilt, ist das Web-Lexikon Urikon vielen Urnern ein Begriff. Seit rund 25 Jahren sammelt der Altdorfer Historiker Dr. Rolf Gisler-Jauch aus Eigeninitiative alle verfügbaren Daten zur Urner Geschichte und Kultur und ordnet diese chronologisch und thematisch.
Auf der «Urikon»-Webseite steht das Archiv allen kostenlos zur Verfügung. Kein anderer Kanton kennt ein derartiges Werk.
2015 wurde Rolf Gisler dafür mit dem Anerkennungspreis der Albert Koechlin Stiftung ausgezeichnet. Und nun würdigt der Altdorfer Gemeinderat sein Schaffen und sein Engagement für die Allgemeinheit mit der Altdorfer Medaille.
Erinnerungskultur massgeblich geprägt
Der gebürtige Altdorfer hat an der Universität Zürich Jurisprudenz und Geschichte studiert. Schon früh galt sein Interesse der Urner Geschichte. So lautete der Titel seiner Dissertation «Uri und das Automobil – des Teufels späte Rache?».
Während der Studienzeit arbeitete er beim Urner Wochenblatt, woher seine verständliche Sprache rührt, die sich auch in seinen historischen Arbeiten bemerkbar macht.
1997 trat Rolf Gisler-Jauch – noch heute allgemein unter seinem Pfadinamen «Phideau» bekannt – eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Staatsarchiv Uri an. 2000 wurde er zum Konservator des Historischen Museums in Altdorf gewählt.
Neben der ständigen Ausstellung und dem Museumsbetrieb zeichnete er auch für die Konzeption der jährlichen Wechselausstellung verantwortlich. Dank seiner profunden Kenntnisse in Archivwesen und EDV schritt zudem die Inventarisierung und Konservierung der umfangreichen Sammlungen voran.
Fasnächtliches Uri
Rolf Gisler-Jauchs gewichtigstes Werk ist zweifellos sein Buch «Fasnächtliches Uri», das 2004 von der Nächstenliebe herausgegeben wurde.
Das mit über 700 Fotos sowie zahlreichen Bildern und Zeichnungen des Grafikers und Künstlers Tino Steinemann bereicherte Werk umfasst 360 Seiten und richtet sich an alle Fasnächtler sowie an jene, die es gerne werden möchten – wie Gisler-Jauch im Vorwort mit einem Augenzwinkern anmerkt.
«Mit seinem Engagement an der Fasnacht, im historischen Museum und mit seiner grossen historischen Arbeit in und für Uri und unseren schönen Hauptort hat sich Phideau wahrlich um unsere Gemeinde verdient gemacht», so Gemeindepräsident Sebastian Züst in seiner Laudatio anlässlich der Medaillen-Vergabe.