Versetzung der Wunderbar äusserst kostspielig
Eine Expertise von Ingenieuren kommt zum Schluss, dass eine Versetzung der Arboner Wunderbar technisch machbar wäre.
Im vergangenen April hatten sich Vertreterinnen und Vertreter verschiedener kantonaler Ämter, des kantonalen Heimatschutzes, der Eigentümerschaft, der Ortsbildkommission und der Stadt Arbon zu einer grossen Gesprächsrunde getroffen, um gemeinsam nach einer Lösung in Sachen Wunderbar zu suchen. Dabei einigte man sich darauf, dass ein Ingenieurbüro prüfen sollte, ob und unter welchen Bedingungen eine Versetzung des Gebäudes an einen anderen Standort möglich wäre und was dies kosten würde.
Das städtische Ressort Präsidium beauftragte daraufhin das Holzbau-Büro Kolb Ingenieure und Planer mit Hauptsitz in Romanshorn, die Untersuchung gemeinsam mit der Brühwiler AG Bauingenieure und Planer, ebenfalls in Romanshorn, durchzuführen. Für den Auftrag wurde ein Kostendach von 7000 Franken vereinbart. Geprüft wurden zwei Varianten: einerseits eine Versetzung im Sinne von Abbau, Transport und Wiederaufbau an einem anderen Ort, und andererseits eine Versetzung des Gebäudes als Ganzes mittels Kran.
Letztere Option käme aber nur infrage, wenn sich ein neuer Standort innerhalb von 100 Metern vom jetzigen Standort finden liesse.
Versetzung technisch machbar
Am 6. November trafen sich die Involvierten zu einer weiteren Gesprächsrunde, um die Befunde der Untersuchung betr. Versetzung zu diskutieren. Grundsätzlich stufen die Ingenieurbüros eine Versetzung als technisch machbar ein. Allerdings wären die Kosten dafür beträchtlich.
Die Grobkostenschätzung (+/- 30 Prozent) ergab für die Variante Abbau, Transport und Wiederaufbau (ohne Einlagerung der Elemente) einen Betrag von 1,9 Millionen Franken. Für die Versetzung per Schwerlastkran werden Kosten von 1,16 Millionen Franken erwartet.
Gesamtkosten von 3 bis 5 Millionen Franken
Die genannten Beträge beinhalten jedoch lediglich die reinen Transportkosten. Berücksichtigt man die weiteren, für eine Inbetriebnahme nach heutigem Standard unbedingt notwendigen Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten am Gebäude selbst, so ergeben sich für die Variante Abbau, Transport und Wiederaufbau geschätzte Gesamtkosten von 4 bis 5 Millionen Franken, für die Variante Kran etwa 3 bis 4 Millionen Franken.
Die Teilnehmenden der Gesprächsrunde waren sich weitgehend einig darüber, dass sich unter diesen Umständen kaum ein Investor finden würde, der bereit wäre, die Wunderbar zu übernehmen. Aufgrund dieser Ausgangslage nimmt die Stadt Arbon die Bearbeitung der sistierten Abbruch- und Baugesuche der ZIK Immo AG wieder auf.
Interessierte können die Expertise zur Versetzung der Wunderbar bis zum 18. Dezember 2020 im Sekretariat der Stadtkanzlei einsehen.