Weil ein Schwarzfahrer in Ennetsee fliehen wollte, hielt ein Kontrolleur den Mann auf, indem er die Arme um ihn schlang. Das hatte nun Konsequenzen.
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Ein Kontrolleur der SBB in einem Zug. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Kontrolleur hielt einen flüchtenden Schwarzfahrer in Ennetsee gewaltvoll auf.
  • Deshalb mussten die beiden involvierten Kontrolleure nun eine Busse bezahlen.
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Die Zuger Staatsanwaltschaft hat regelmässig mit Verstössen gegen das Personen-Beförderungs-Gesetz (PBG) zu tun. Dieses Gesetz regelt, was passiert, wenn jemand ohne gültiges Ticket in öffentlichen Verkehrsmitteln erwischt wird.

Ein ungewöhnlicher Vorfall

Im Januar 2023 kam es allerdings zu einem Vorfall, der hinausstach. Zwei Kontrolleure der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) trafen in einer Stadtbahn in Ennetsee auf einen Mann ohne gültiges Ticket. Was dann passierte, ist aus zwei Strafbefehlen der Zuger Staatsanwaltschaft ersichtlich, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.

Waren Sie schon einmal ohne gültiges Ticket im Zug unterwegs?

Nachdem der Mann seine Personalien und sein Fahrziel genannt hatte, versuchte er plötzlich zu fliehen. Die beiden SBB-Kontrolleure versuchten ihn daran zu hindern. Das Versperren des Weges war jedoch erfolglos.

Deshalb umfasste einer der beiden Männer den Ticketlosen mit beiden Armen. Letztlich stiess er ihn von der Tür weg.

Konsequenzen für die Kontrolleure

Trotzdem gelang es dem Mann, den Zug durch eine andere Tür zu verlassen. Ob gegen ihn ein Verfahren eingeleitet wurde, ist laut «Luzerner Zeitung» nicht bekannt. Allerdings mussten die beiden SBB-Kontrolleure eine Geldstrafe sowie Gerichtsgebühren bezahlen.

Die Staatsanwaltschaft sah in dem Verhalten der Kontrolleure einen Verstoss gegen Artikel 126 Absatz 1 des Schweizerischen Strafgesetzbuchs. Dieser Artikel bestraft Tätlichkeiten, die keine Körperverletzung zur Folge haben, mit einer Geldstrafe.

Deswegen muss der Kontrolleur, der den Schwarzfahrer festhielt und wegstiess, insgesamt 550 Franken zahlen. Sein Kollege erhielt eine Rechnung von 200 Franken.

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