Eine Halbzeit reichte nicht aus
Am Sonntag spielten die beiden NLA Mannschaften zum ersten Mal unter den Corona-Schutzkonzept-Bedingungen: TSV ST. Otmar St. Gallen - TV Endingen 35:28.

Die Kreuzbleichhalle in St. Gallen bot viel Platz für wenig Zuschauer, denn nur deren 50 daran zugelassen. Dort, wo engagierte Fans ihre Teams zu Höchstleistungen antrieben, dort herrschte gespenstige Ruhe.
Unter dieser Atmosphäre eines Trainingsspiels traten die Mannschaften an. Beide Teams hatten sich im Vorfeld nach gegenseitiger Absprache einem Corona Schnelltest unterzogen. Der TV Endingen wird dies bis auf weiteres immer kurz vor den anstehenden Spielen machen.
Der TSV St. Otmar St. Gallen ist für seine Heimstärke berühmt. Mit 10 Punkten aus 9 Spielen positionierte sich das Team im Mittelfeld des Tableaus. Die Gäste konnten vor dem Spiel auf 3 Zähler aus acht Begegnungen zurückgreifen.
Im Kader der Ostschweizer liefen alte Bekannte der Endinger auf. Severin Kaiser startete zwei Saisons bei den Endingern mit, Noah Haas verbrachte einige Monate im Team der Surbtaler und Andrija Pendic kämpfte in seinen jungen Jahren für die Endinger.
Zoltan Cordas an der Plattenseite rundete das Quartett ab. War er doch als Trainer über sieben Saisons für die Geschicke der Endinger verantwortlich gewesen.
Die Gäste spielten erfreulich auf
Man kannte sich – man schenkte sich nichts. Die Gäste spielten erfreulich auf, liessen sich nicht unterkriegen und zeigten sich Torgefährlichkeit auf allen Positionen. Christian Riechsteiner konnte verletzungshalber noch nicht mittun.
Sven Schafroth und Joel Huesmann koordinierten mit viel Übersicht und setzten ihre Teamkollegen immer gut in Szene. Diese dankten es mit Toren.
Nach einer Viertelstunde gelang den Endingern eine hauchdünne Führung. Hinten verschob die Abwehr schnell und kompakt. Zwei Mannschaften duellierten sich auf Augenhöhe.
Die Endinger Bank versuchte immer wieder die Kollegen auf der Platte anzufeuern. Trommler konnten sie nicht ersetzen, doch der Ansporn war deutlich zu spüren. Das Spiel wogte hin und her, die Gäste konnten den Vorsprung sehr, sehr lange verteidigen.
Zeitweise gelangen auf beiden Seiten zu einfache Tore, die Defensivaufstellungen waren zu passiv. Auf Endinger Seite hatten die Torhüter nicht den besten Tag erwischt. Vorne wäre die Chance zum Zweitorevorsprung oft da gewesen, doch hinten konnten die Keeper das Tor nicht freihalten.
Kurz vor der Pause liess die Konzentration beim TV Endingen leicht nach und die Gastgeber drehten den Spielstand zu ihren Gunsten zum Pausenstand von 19:18. Die Pause kam zur richtigen Zeit, den Endingern schien ein wenig die Puste auszugehen.
Es fehlte die Spritzigkeit
Zur zweiten Spielhälfte schwächelten die Endinger. Sie mussten drei Tore in Folge hinnehmen, bevor sie vorne wieder Tritt fanden. So liefen sie nach fünf Minuten bereits vier Toren hinterher.
Diese Phase sollte entscheidend sein, denn die Endinger konnten den Abstand nicht mehr verkürzen. Trainer Majeri versuchte das Team sehr schnell neu zu sortieren, doch die Spritzigkeit fehlte.
Torhüter Kindler vom TSV kam immer besser ins Spiel, der Endinger Angriff kam nicht an ihm vorbei. In der Endinger Abwehr fehlte diese Sicherheit, so vergrösserte sich der Abstand zusehends und die Endinger konnten nicht an ihr Spiel aus der ersten Halbzeit anknüpfen.
Trainer Majeri setzte fast alle mitgereisten Spieler ein, so konnte quasi jeder im Kader viel Spielzeit nutzen und Erfahrungen sammeln. Die Endinger brauchten geschlagene zehn Minuten, bis ihnen ein weiterer Treffer gelang. Allzu oft war man am gegnerischen Keeper gescheitert.
Derby gegen HSC Suhr Aarau
Yves Imhof behauptete sich und stärkte somit seine Vorderleute. Doch die Unsicherheit auf der Platte zeigte sich phasenweise überdeutlich.
Der TV Endingen knickte ein. Gegenstösse klappten nicht mehr und Schüsse landeten als Fangball beim gegnerischen Keeper. Die Mannschaft kam über ein 35:28 nicht mehr hinaus.
Das Spiel muss nun sehr schnell abgehackt werden, denn es geht am Mittwoch Schlag auf Schlag. Dann empfängt der TVE den HSC Suhr Aarau zum Derby. Anpfiff wird um 20.00 Uhr sein. Mit den Kadetten Schaffhausen wird dann zwei Tage später ein weiterer Titelanwärter in der GoEasy Arena erwartet.
TSV ST. Otmar St. Gallen – TV Endingen 35:28 (19:18)
Kreuzbleichehalle St. Gallen, 50 Zuschauer, SR Keiser, Rottmeier.
TSV St. Otmar St. Gallen: Kindler; Bamert, Dittert, Fricker (3), Geisser (3), Gwerder, Haas, Höning (6), Hörler (2), Jurca, Jurilj (6), Kaiser, Maros (3), Pendic (9), Wetzel (2), Wüstner (1).
TV Endingen: Schams, Imhof; Riechsteiner Ch., Riechsteiner L. (3), Grau (1), Radovanovic (2), Schafroth (4), Mauron (2), Mischler, Hirsbrunner, Fischer, Larouche (9), Huwyler (6), Huesmann (1).