Gegenwind in Brugg für Geri Müller, ehemaliger Stadtammann von Baden
Ein Komitee will verhindern, dass Geri Müller im August seine Stelle als Schulleiter im Schulhaus Bodenacker in Brugg antritt.
Im Mai 2020 teilte die Schulpflege Brugg mit, dass der ehemalige Badener Stadtammann Geri Müller Schulleiter des Schulhaus Bodenacker werden soll. Sein Stellenantritt ist auf den 1. August in einem 43-Prozent-Pensum geplant.
Nun formiert sich Widerstand gegen den Ex-Politiker, wie die Aargauer Zeitung (AZ) berichtet. Das Komitee «Schulleiterwahl überprüfen» sammelt Unterschriften für eine Petition mit dem Ziel, dass Geri Müller seine Stelle nicht antreten soll.
Medienschelte nach Gerigate
Der Hintergrund: Geri Müller war im Herbst 2017 als Stadtrat und Stadtammann abgewählt worden. Das «Gerigate» hatte im Vorfeld monatelang schweizweit Schlagzeilen gemacht: Müller hatte intime Aufnahmen von sich aus dem Stadthaus an eine Bekannte geschickt, mit der er eine Beziehung unterhielt. Der Fall wurde publik.
Die Episode wird heute oftmals als unrühmliche «Medienaffäre» bezeichnet. Der Schweizer Presserat stellte im Nachgang fest, durch die Berichterstattung sei die Intimsphäre von Geri Müller verletzt worden, und es gäbe «kein öffentliches Interesse» an der Berichterstattung.
«Kein Vorbild»
Für die Präsidenten des Komitees «Schulleiterwahl überprüfen», Miro Barp (SVP) und Peter Haudenschild (FDP), kommt Geri Müller aufgrund des «Gerigates» nicht in Frage als Schulleiter.
«Er kann weder für Schülerinnen und Schüler noch für Lehrpersonen ein Vorbild sein», zitiert die AZ das Komitee. Und weiter: «Er hat bewiesen, dass er nicht über die Medienkompetenz verfügt, die heute allen Kindern vermittelt werden soll.»
Die Schulpflege Brugg steht hinter der Wahl des Schulleiters in spe, wie sie gegenüber der AZ äussert.
Unterschriften für die Petition gegen Geri Müller als Schulleiter werden vom Komitee in Brugg noch bis am 7. Juli gesammelt.