Baden und 12 weitere «Modellstadt»-Gemeinden haben die Ergebnisse der ersten «Modellstadt»-Themenbereiche diskutiert und das weitere Vorgehen beschlossen.
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Die Stadt Baden. - Nau.ch / jpix.ch
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Gemeinsam mehr erreichen: Unter diesem Motto haben die Vertreter der 13 «Modellstadt»-Gemeinden die Ergebnisse der ersten vier im Projekt «Modellstadt» bearbeiteten Themenbereiche zur Kenntnis genommen, diskutiert und das weitere Vorgehen beschlossen.

Die Vertreter der 13 «Modellstadt»-Gemeinden haben in der ersten Projektphase in vier Arbeitsgruppen Zahlen und Daten der Gemeinden zu den Themenbereichen «Behörden, Verwaltung und Organisation», «Finanzen», «Gesundheit, Gesellschaft, Soziales» und «Siedlungsentwicklung, Raumplanung und Mobilität» zusammengetragen, analysiert und beurteilt. Sie beschlossen ausserdem das weitere Vorgehen in der zweiten Projektphase. Zu den 13 Gemeinden der «Modellstadt» gehören Baden, Birmenstorf, Ehrendingen, Ennetbaden, Fislisbach, Gebenstorf, Mägenwil, Mellingen, Neuenhof, Oberrohrdorf, Obersiggenthal, Turgi und Wettingen.

Ergebnisse der ersten Projektphase

Im Themenbereich «Behörden, Verwaltung und Organisation» wurden beträchtliche Unterschiede zwischen den Gemeinden festgestellt. Es werden eine verstärkte Zusammenarbeit und die Bündelung von Fachkompetenzen mit dem Ziel besserer und gleichzeitig kostengünstigerer Lösungen und höherer Professionalität angestrebt.

Im Fokus stehen die Bereiche Informatik, Steuerverwaltung/Steuerveranlagungen, komplexe/seltene Vorgänge in den Bereichen Steuerverwaltung und Planung und Bau sowie die Personalentwicklung, speziell der Fachkräftemangel und die Weiterbeschäftigung von Lernenden nach Ausbildungsabschluss.

Themenbereich Finanzen

Im Bereich «Finanzen» wurden die Aspekte Verschuldung, Investitionen und Abschreibungen, Leistungsfähigkeit, Steuerertrag und Steuerfuss sowie Nettoaufwand analysiert. Der Steuerertrag pro Einwohner der Modellstadt lag 2019 14 Prozent über dem Aargauer Durchschnitt. Es wird davon ausgegangen, dass die Verschuldung in den Modellstadt-Gemeinden in der Finanzplanperiode bis 2025 durch das nach wie vor relativ hohe Investitionsvolumen im Durchschnitt deutlich steigen wird.

Gesundheit, Gesellschaft und Soziales

Aufgrund der Komplexität der Themen sind im Bereich «Gesundheit, Gesellschaft, Soziales» einfache und sofortige Um-/Neuorganisationen kaum möglich. Kooperationen in der Zukunft sind jedoch durchaus möglich. Vor allem im Bereich Soziales besteht, z.B. in der Betreuung geflüchteter Menschen, Kooperationspotenzial. Die weitere Planung muss in einem grossen und zukunftsorientierten Rahmen angelegt werden.

Raumplanung und Mobilität

Eine Analyse im Bereich «Raumplanung und Mobilität» ergab, dass die Zusammenführung der Gemeinden in der Gesamtbetrachtung nicht zu einer Kostenreduktion beitragen würde. Eine Effizienzsteigerung ist auch im heutigen Kontext möglich.

Vorgeschlagen wird eine gegenseitige Unterstützung in Form einer Arbeitsgruppe oder regelmässiger Planertreffen zur Erweiterung der Fach-, Methoden- und Prozesskompetenz durch Erfahrungsaustausch auf der Basis konkreter Themen sowie zur frühzeitigen nachbarschaftlichen Abstimmung zwecks Reduktion des Koordinationsaufwands.

Ausblick auf die zweite Projektphase

Es wurde beschlossen, dass in der zweiten Phase des Projekts drei konkrete Themen aus Phase eins bearbeitet werden sollen: Aus der Arbeitsgruppe «Behörden, Verwaltung und Organisation» wird einerseits in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz fhnw Wirtschaft in einem Studierendenprojekt ein «Talent-Pool» erarbeitet, der es Lernenden ermöglicht, im Anschluss an den Lehrabschluss in einer der 13 Modellgemeinden oder auch in anderen Gemeinden weiter beschäftigt zu werden. Andererseits wird im Projekt «Regionalisierung Steuerämter» ein konkretes Vorgehen für eine Zusammenarbeit der Gemeinden auf Funktionsebene erarbeitet.

Drei neue Themen

Aus der Arbeitsgruppe «Gesundheit, Gesellschaft, Soziales» wird ein Projekt für eine gemeinsame Lösung der Flüchtlingsbetreuung gestartet. Weiter werden in der zweiten Phase drei neue Themen bearbeitet: eine gemeinsame Informatik-Infrastruktur, die Modellplanung über ein Teilgebiet der Nutzungsplanung wie z. B. Verkehr und die Koordination der Entwicklungsprognosen der Schülerzahlen sowie von Schulraumplanung/ Schulbauten.

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