Basel erhält einen Anne Frank-Platz auf dem Erlenmattareal
In der Parkanlage im Osten des Erlenmattareals soll ein heute noch namenloses Stück Land den Namen Anne Frank-Platz erhalten. Dies hat der Vorsteher des Justiz- und Sicherheitsdepartements auf Antrag der für Strassennamen zuständigen Nomenklaturkommission entschieden.
Der Arealteil im Südosten des Erlenmattparks eigne sich als beliebter Treffpunkt von Kindern und Jugendlichen gut für einen Platz mit dem Namen der jungen jüdischen Frau, die 1945 im Alter von 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen starb, heisst es in der Mitteilung des Justiz- und Sicherheitsdepartements vom Dienstag. Das Tagebuch von Anne Frank gilt weltweit als Mahnschrift für den Völkermord an den Juden.
Der Name von Anne Frank ist indirekt mit der Region Basel verbunden. Ihr Vater Otto liess sich nach Kriegsende in der Agglomerationsgemeinde Birsfelden BL nieder, in Basel gründete er den Anne Frank-Fonds, der sich dem Andenken an das Schicksal des jungen Opfers der Nationalsozialisten widmet. Zudem lebte ihr Cousin Buddy Elias bis zu seinem Tod in Basel.
In Birsfelden gibt es seit 2009 einen Anne Frank-Platz. Wenn nun die Stadt Basel 2020 ihren Anne Frank-Platz tauft, so tut sie es just am 75. Todesjahr der Namensgeberin.
Die Regierung sieht mit dieser Ankündigung den entsprechenden Auftrag aus einem parlamentarischen Vorstoss aus dem Jahr 2018 erfüllt. Die Wahl der Örtlichkeit sei mit der israelitischen Gemeinde abgesprochen.
Allerdings hatte der für den Vorstoss verantwortliche SP-Grossrat ursprünglich einen andern Ort im Visier gehabt: Er wollte die Plattform am Kleinbasler Kopf der Mittleren Brücke als «Anne Frank-Terrasse» benennen. Diesen Ort befand die Regierung aber ganz allgemein für eine Namensgebung als «weniger geeignet».