Der Lehrpersonenmangel beschäftigt die Schweiz und ist auch in Basel zu spüren. Nun stellt sich die Frage: Qualität oder Quantität?
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Eine Lehrerin rechnet an der Tafel vor. (Symbolbild) - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Stellen für Lehrpersonen sind offen, aber der Unterricht läuft normal.
  • Das ist nur dank Laien und Quereinsteigern möglich.
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Lehrpersonen fehlen aktuell überall. Allein im Baselbiet sind um die dreissig Vakanzen offen, dennoch findet der Unterricht «ganz normal statt». So jedenfalls die zuständigen Behörden von Baselland und Basel-Stadt.

So seien die Schulleitungen verpflichtet, gewisse Stellen auszuschreiben, wenn die Pensen beispielsweise in befristeten Verträgen besetzt seien. «Das heisst aber nicht, dass Lehrpersonen fehlen», erklärt die Baselbieter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion auf Anfrage der «bz Basel».

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Gaudenz Wacker vom Erziehungsdepartement Basel-Stadt bestätigt gegenüber der Zeitung: «Bezüglich Lehrpersonenmangel herrscht bei uns keine Alarmstimmung.»

So könnten die Stellen häufig intern besetzt werden, beispielsweise durch Pensumserhöhungen von Teilzeitarbeitenden.

Dies verschiebt den Personalmangel zwar, löst ihn aber nicht auf, erklärt Philipp Loretz. Gemäss dem Präsidenten des Lehrerinnen- und Lehrervereins Baselland fehlt es sowohl an Quantität als auch an Qualität.

So haben die Behörden die Wahl: zu wenig oder nicht ausreichend qualifiziertes Personal. Da Unterricht aber nicht einfach ausfallen darf, klärt sich diese Wahl relativ schnell.

Versoix
Es fehlt an vielen Lehrpersonen in Basel. - Keystone

Die Lage sei im Baselbiet noch nicht so angespannt wie in anderen Kantonen. «In Bern und Zürich wurden schon fünftägige Crashkurse angeboten, um kurzfristig genug Lehrpersonal zusammenzukriegen», so Loretz.

Dennoch stehen auch in Basel Laien und Leute ohne pädagogische Ausbildung vor die Schulklassen.

Grund für den hohen Personalmangel seien die Babyboomer, welche langsam in Rente gehen. Dazu kommen geburtenreiche Jahrgänge, die in die Schule eintreten und das Problem verschärfen.

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