Basler Kultlokal «Manger et Boire» geht in neue Hände
Die Liegenschaft mit dem einstigen Lokal «Manger et Boire» ist am Donnerstag für 940'000 Franken im Baurecht versteigert worden.

Für 940«000 Franken wurde am Donnerstag die Liegenschaft mit dem ehemaligen Restaurant »Manger et Boire' im Baurecht versteigert.
Der Käufer will das Lokal in der Basler Innenstadt wieder als Restaurant eröffnen. Dazu soll es in eine noch zu gründende Genossenschaft übergehen, wie er gegenüber den Medien sagte.
«Wichtig ist, dass der gleiche Geist wie früher an diesem Ort weiterbestehen kann», sagte der Käufer namens Kevin Buser. Er habe es als Privatperson ersteigert – jedoch in Vertretung der Genossenschaft «Manger».
Diese ist noch nicht im Handelsregister eingetragen. Sie werde aber demnächst gegründet, sagte Buser. Ziel sei es aber, das Restaurant «so schnell wie möglich» wieder zu eröffnen.
Selber im Restaurant als Koch gearbeitet
Er selbst habe bis 2014 in diesem Restaurant als Koch gearbeitet, sagte der Käufer weiter. Es gebe bereits mehrere Interessierte für die Genossenschaft. Der aufzubringende Betrag sei noch nicht vollständig da, doch die Gruppe befinde sich «im Gespräch» mit den Banken und suche auch Gönner. Die Idee sei etwa, Gerichte aus Bio-Gemüse von mehreren Bauernhöfen im Jura im künftigen Lokal anzubieten.
Das «Manger et Boire» wurde für den Mindestbetrag versteigert. Es gab im Ganthaus keine weiteren Interessierten, welche die 940'000 überbieten wollten.
Der Wert des Gebäudes an der Gerbergasse beträgt gemäss konkursamtlicher Schätzung 1,2 Millionen Franken. Eigentümerin der Parzelle ist die Zunft zu Rebleuten.
Im Baurecht gehörte die Liegenschaft vorher der Gesellschaft «Manger et Boire Bühler AG». Diese ging gemäss Handelsregister im März 2021 Konkurs, worauf das Betreibungs- und Konkursamt die Vergantung anordnete.
Seit 2020 Betrieb eingestellt
Das Restaurant stellte im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie den Betrieb ein. Seither stehen sowohl das Lokal wie auch die Wohnung im Dachgeschoss leer.
Einst befand sich in der Liegenschaft das Familiengeschäft Tee-Manger. Max Manger, der letzte Eigentümer des Teeladens, starb im Jahr 1992. Er vermachte die Liegenschaft der Zunft zu Rebleuten, welche die Liegenschaft in den Neunzigerjahren zum Restaurant umbaute.