«Grüner» Asphalt: Neuer Strassenbelag erstmals in Basel eingesetzt
Ein klimapositiver Asphalt wurde gestern erstmals in Basel verbaut. Der neue Strassenbelag kann mehr Co2 aufnehmen, als bei der Herstellung freigesetzt wird.
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Das Wichtigste in Kürze
- In der Basler St.-Alban-Vorstadt wurde gestern erstmals «Grüner» Asphalt verbaut.
- Der Strassenbelag kann mehr Treibhausgase aufnehmen, als bei der Herstellung anfallen.
- Stetig soll er in der ganzen Stadt verbaut werden – qualitativ gebe es keine Bedenken.
Auch wenn optisch kaum ein Unterschied zu erkennen ist, in der Basler St.-Alban-Vorstadt passiert gestern historisches. Zum aller ersten Mal wird dort ein neuer «grüner» Asphalt verbaut, der, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, Co2-negativ ist.
Das bedeutet, dass bei der Herstellung weniger Treibhausgase ausgestossen werden, als der Belag in sich bündeln kann. Auf ganz Basel-Stadt hochgerechnet, könnte der Kanton so jährlich 450 Tonnen mehr Co2-Äquivalent in seine Strassen «einbauen». Bei der Stadt spricht man von einem «Meilenstein».
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Entwickelt wurde das Ganze vom Basler Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) in Kooperation mit dem lokalen Institut für Baustoffprüfung «ViaTec». Bei der Produktion werden Holz sowie andere Biomasse karbonisiert unter Ausschluss von Sauerstoff.
Verbleibende Pflanzenkohle, die der Umwelt entzogenen Kohlenstoff enthält, wird in den Strassenbelag eingebaut und so langfristig der Atmosphäre entzogen. Dies kommt dem Klima auch zugute, da bei der Herstellung minderwertiges Holz verwendet wird. Bäume müssen also nicht gefällt werden.
Ganz Basel soll von «grünem Asphalt» profitieren
Was die Qualität angeht, müsse man sich keine Sorgen machen, wie «ViaTec»-Geschäftsführer Kai Teschner laut «bzBasel» sagt: «Der grüne Asphalt wurde gründlich geprüft und erfüllt alle Anforderungen der Schweizer Normen eindeutig.» Nach und nach will das BVD den revolutionären Belag in ganz Basel einbauen. Bei jeder in Zukunft anfallenden Strassensanierung soll er Verwendung finden.