Handelskammer beider Basel: Mit Stabilität Wandel gestalten
Wie die Handelskammer beider Basel mitteilt, tauschten sich bei der Generalversammlung 900 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aus.
«Trends kommen und gehen. Megatrends wie die Globalisierung, die Gesundheit oder die Mobilität jedoch bleiben», betonte Elisabeth Schneider-Schneiter, Präsidentin Handelskammer beider Basel, zum Auftakt der Generalversammlung vor rund 900 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
Stabile und nachhaltige Lösungen erarbeiten
Letztlich sei eine starke Schweiz nur in einer starken und stabilen Welt möglich, sprach sich Schneider-Schneiter einmal mehr für eine konstruktive Beziehung mit der Europäischen Union, offene Märkte und Freihandelsabkommen, zukunftsfähige Infrastrukturen für Mobilität und Energie, genügend verfügbare Flächen für Industrie, Gewerbe und Versorgungslogistik sowie eine attraktive und zukunftsfitte Berufsbildung und enge Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft aus.
Das seien die Garanten für eine erfolgreiche Wirtschaft und somit eine hohe Lebensqualität und sozialen Frieden.
Innovationskraft weiter stärken
Ein zentrales Element für den Erfolg der Schweizer Wirtschaft sei Innovationskraft, nahm Direktor Martin Dätwyler den Ball auf.
«Damit unser Standort weiterhin Wiege und Motor zukunftsrelevanter Entwicklungen und Innovationen sein kann, braucht es rasch die Digitalisierung des Gesundheitswesens.
Ziel muss es sein, eine national und international vernetzte Infrastruktur aufzubauen, mit der anonymisierte und vereinheitlichte Gesundheitsdaten erhoben, verarbeitet, gespeichert, geteilt und auch gelöscht werden können.»
Um Tempo zu machen, hat der Life Sciences Cluster der Handelskammer beider Basel zwei Standesinitiativen lanciert, die nach den Kantonen nun auch in Bundesbern Gehör fanden.
Ausarbeitung des erforderlichen Rechtsrahmens
Die vorberatende Kommission des Ständerats hat bereits Ende 2022 einstimmig deren Annahme beantragt.
Ihre Schwesterkommission im Nationalrat hat nachgelegt und unsere Standesinitiativen mit grossem Mehr angenommen.
Nun kann die ständerätliche Kommission mit der Ausarbeitung des erforderlichen Rechtsrahmens beginnen.
«Schritt zur Stärkung der Forschung und Innovation»
«Damit wurde ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Forschung und Innovation in unserer Region und in der gesamten Schweiz gesetzt», zeigte sich Dätwyler über diesen Erfolg erfreut.
«Nicht zuletzt haben wir mit unserem BâleDat ein schweizweit einzigartiges Pilotprojekt aufgegleist, bei dem erstmals Spitäler, Industrie und Wirtschaftsverbände kantonsübergreifend gemeinsam an einem Gesundheitsdatenökosystem arbeiten.»
Steuerumfeld attraktiv und zukunftsfähig gestalten
Entscheidend ist für Schneider-Schneiter vor dem Hintergrund der Megatrends auch ein international abgestimmtes Steuerumfeld mit starken Staatsfinanzen und Planungssicherheit.
Dies gewährleistet ein JA zur OECD-Mindeststeuer am 18. Juni, so Schneider-Schneiter.
«Gesamte Wirtschaftsraum profitiert»
«Mit der Reform schaffen wir Rechts- und Planungssicherheit für unsere grossen Unternehmen und wir behalten das Steuersubstrat im Land.
Davon profitiert neben KMU als Zulieferer oder Kunden grosser Unternehmen der gesamte Wirtschaftsraum.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Mehreinnahmen in einen attraktiven Standort investiert werden, sodass sich Unternehmen hier weiterhin niederlassen und wirtschaften wollen.»
Heute Infrastrukturen für morgen schaffen
Eine gewichtige Rolle spielten auch gute Infrastrukturen, ist Dätwyler überzeugt.
«Sei es der Rheintunnel, die Osttangente, die N18 oder der Ausbau der S-Bahn – funktionale Netze bei der Mobilität sind essenziell.
Gleiches gilt im Bereich Energiesicherheit. Mit einem Vorstoss haben wir von der Regierung BL eine Wasserstoffstrategie verlangt.
Voraussetzungen für Produktion von Wasserstoff
Wichtiges Element dabei ist, die Voraussetzungen für Transport, Lagerung und Produktion von Wasserstoff zu schaffen.
Und schliesslich sehen wir Potenzial für ein investorenfreundliches Basel.
Einfacher Bauen mit einer Entschlackung der Ausführungsverordnungen, ein positives Narrativ für Arealentwicklung konzipieren, Inventarisierung reduzieren und Versuchszonen schaffen.»
Wirtschaft in der neuen Legislatur berücksichtigen
Anschliessend diskutierten Alt-Bundesrätin Doris Leuthard, Botschafter Eric Scheidegger, stellvertretender Direktor des SECO, Politikwissenschaftlerin Cloé Jans von gfs.bern und Urs Grütter, Verwaltungsratspräsident und CEO Stöcklin Logistik AG, über die neue Legislatur 2023 bis 2027.
Im Zentrum stand die Wirtschaft im Kontext von Politik, die konjunkturelle Entwicklung und das Zusammenspiel von Wirtschaft und Gesellschaft in den kommenden vier Jahren.
Blick fürs grosse Ganze bewahren
Abschliessend rief Schneider-Schneiter dazu auf, den Blick fürs grosse Ganze zu bewahren.
«Wir müssen unsere Kräfte weiterhin bündeln, um die unternehmerische, politische und gesellschaftliche Verantwortung gemeinsam zu tragen.»
Nur geeint und mit dem Blick aufs Wesentliche liessen sich nachhaltige Lösungen erarbeiten, um mit Stabilität den Wandel zu gestalten.