UHC Gürbetal RK Belp: Nach dem Wechsel ist vor dem Wechsel
Simon Burkhalter ist seit zwei Jahren Präsident des Unihockeyclubs Gürbetal RK Belp. Er spricht über die bisherige Saison und den Wechsel auf das kleine Feld.
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Der UHC Gürbetal RK Belp ist ein Zusammenschluss verschiedener Unihockeyclubs. 2002 fusionierte man mit Riggisberg und Kehrsatz, deshalb das RK. Später verlegte man den Sitz nach Belp. «Wenn die Älteren über den Verein reden, ist es nur der RK», erklärt Vereinspräsident Simon Burkhalter im Interview mit Nau.ch.
Die Jüngeren würden eher von Belp sprechen. Dies sei mittlerweile auch der Mittelpunkt des Clubs. «Wir haben unsere Heimspiele in Belp und trainieren einmal pro Woche dort.» Es sei allerdings schwierig, Hallenzeiten in der Region zu bekommen.
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Besonders für ein Unihockeyteam, dass auf einem grossen Feld spielen würde. Auch deshalb habe der Verein gezwungenermassen entschieden, auf das kleine Feld zu wechseln. «Unsere Damen dürften laut Reglement, ab der neuen Saison, nicht mehr Grossfeld spielen. Wir müssten ein Team von U17-Juniorinnen auf einem grossen Feld stellen können.»
Burkhalter: «Alle restlichen Teams, die momentan Grossfeld spielen, müssen sich nun umgewöhnen.» Es sei aber ein logischer Entscheid gewesen. «Für das grosse Feld brauchen wir mehr Leute, sowohl Spielende wie auch Helfende. Es ist blöd gesagt der einfachste Weg.»
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Aufgrund der Hallenknappheit musste der Unihockeyclub auch schon ab 21.45 Uhr in Schönbühl trainieren. «Das war kaum zumutbar, aber damals die einzige Möglichkeit. Viele hörten einfach auf oder wechselten den Verein. Dabei wollen wir der Region eigentlich einen Mehrwert mit Unihockey bieten.»
Rückblick auf die Saison
Die Damen spielen in der 1. Liga auf dem Grossfeld. «Sie haben eigentlich eine gute Saison gehabt und stehen im Mittelfeld.» Einige Spielerinnen seien enttäuscht vom Wechsel auf das kleine Feld. Aber: «Ansonsten wäre ein Zwangsabstieg erfolgt.»
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Auch die Herren in der 4. Liga, mit Spielertrainer Burkhalter, wechselten in der letzten Saison von der 3.Liga Grossfeld auf das Kleinfeld. «Nun sind wir bereits wieder auf dem ersten Platz. Wir wollen schon gleich nochmals aufsteigen, weil wir vom Niveau her in die 2. oder 3. Liga gehören.»
Grundsätzlich sei der Leistungsgedanke aber nicht das Wichtigste. Es gehöre auch dazu, zusammen ein Bier nach dem Training zu trinken, sagt der 32-Jährige. «Wir sind eine coole Truppe, es macht mir sehr Spass. Trotzdem bin ich durch und durch Unihockeyaner und will auf dem Feld gewinnen.»
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Die zweite Mannschaft der Herren spielt in der 5. Liga auf dem Kleinfeld. Auch sie sind sehr erfolgreich und belegen momentan den dritten Platz. «Natürlich wäre es schön, hier ebenfalls aufzusteigen.» Trotzdem stehe der Spass bei den Aktiven deutlich im Vordergrund.
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Wegen zahlreichen Rücktritten wäre man kurz davor gewesen, die U17 vor der Saison zurückziehen. «Dank einer Zusammenarbeit mit einem Partnerverein aus Schönbühl konnte das Team trotzdem noch an der aktuellen Meisterschaft teilnehmen.»
Spass geht vor
Ein Ziel des Vorstands sei, dass die Junioren und Juniorinnen den Spass am Unihockey nicht verlieren würden. Bei den B-, C- und D-Teams ginge es in erster Linie ebenfalls nicht um die sportlichen Leistungen.
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Burkhalter: «Aus meiner Sicht wollen wir mit dem Unihockeysport die Region abdecken. Grundsätzlich will der Verein den Nachwuchs fördern.» So hilft der Vereinspräsident auch als Trainer in der Unihockeyschule Riggisberg. «Die Kleinen sind sechs bis neun Jahre alt.»
Dort geht es darum, denn Sport unter den Kindern bekannt zu machen. «Es gibt keine klassischen Übungen. Wir spielen einfach und bauen das Element Unihockey ein.» Natürlich werde am Schluss noch «gemätchlet». «Wenn es nach den Kids ginge, dann am liebsten nicht erst zum Schluss – sondern während des ganzen Trainings.»