Wattenwil: 100 Sperren gegen die Naturgewalten
Wie die Gemeinde Wattenwil mitteilt, bremsen über hundert Sperren aus Holz und Beton auf den ersten 10 Kilometern die Kraft des Wildbaches Gürbegraben.
Im Einzugsgebiet der Gürbe in den Gemeinden Blumenstein und Wattenwil fällt überdurchschnittlich viel Regen; der Boden besteht aus lehmigen Ablagerungen und gerät in Bewegung, sobald Wasser tief genug eindringt. Die Folgen: Murgänge, Erdrutsche, Überschwemmungen – wie 1990, als Wattenwil zum Katastrophengebiet erklärt wurde.
Rund 100 Sperren finden sich auf den 10 Kilometern, auf denen die Gürbe als Wildbach zu Tale fliesst. Sie sollen das Geschiebe (Gesteinsmaterial) und Holzstämme, das ein Unwetter mit sich bringt, bremsen. Durch die Sperrentreppe verliert das Wasser an Fliessgeschwindigkeit und damit an Erosionskraft.
Seit dem Gürbegesetz von 1854, welches die Gürbekorrektion ins Rollen gebracht hatte, wird bis heute am Oberlauf der Gürbe gebaut. Deshalb ist vom Gürbefall auf 1600 Meter über dem Meeresspiegel bis Wattenwil (600 Meter über dem Meeresspiegel) eine Vielzahl von beeindruckenden Querwerk-Konstruktionen aus verschiedenen Jahrhunderten verbaut.