Berner Kommunikationsmuseum mit neuem Präsidium und neuen Projekten
Wie das Museum für Kommunikation Bern angibt, hat es mit Melanie Mettler eine neue Stiftungspräsidentin. Zwei neue Meilenstein-Projekte wurden auch vorgestellt.
Das Museum für Kommunikation hat sich in den letzten 20 Jahren massiv entwickelt.
Dabei sind die Besuchszahlen um fast 100'000 Personen von 33'000 (2003) auf 128'000 (2023) gestiegen.
Eine Entwicklung, wie sie nur wenige Schweizer Museen in der Gegenwart machen.
Mit dem Jahr 2024 gibt es nun einen Generationenwechsel an der Spitze des Stiftungsrates.
Melanie Mettler hat das Stiftungspräsidium übernommen
Die Bernerin Melanie Mettler hat am 1. Januar 2024 das Stiftungspräsidium übernommen und trägt damit die oberste Verantwortung für das Museum.
Die erfahrene Politikerin amtet seit 2019 als Nationalrätin für die Grünliberale Partei.
Aus ihrem Beruf in der Privatwirtschaft bringt sie zudem Erfahrungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Innnovation mit.
Eine langjährige Verbindung zur Berner Kultur vervollständigt das Profil.
Grosse Bereitschaft zur Innovation als Stärke des Museums
Die Stärke des Museums sieht sie vor allem in der grossen Bereitschaft zur Innovation, welche die letzten zwei Jahrzehnte auszeichnen.
Sie bringt einerseits selbst Erfahrungen aus dem Innovations- und Nachhaltigkeitsbereich mit, andererseits hat sie das strategische Profil, die anstehenden Projekte mit Museum, Trägerschaft und Partnern zu begleiten.
Bei der digitalen Transformation und der Ökologie präsentiert das Museum für Kommunikation zusammen mit dem PTT-Archiv auch gleich neue Schritte und setzt Meilensteine.
Verbrauch des Museums ist um 100’000 Kilowattstunden gesunken
Nachhaltigkeit steht beim Museum für Kommunikation nicht erst seit seiner erfolgreichen Ausstellung Planetopia – Raum für Weltwandel im Fokus.
Die Ausstellung hat den Effort aber nochmals verstärkt. Hier will man am Ball bleiben, das betont auch die neue Stiftungspräsidentin.
Im Rahmen von Planetopia hat das Museumsteam 2022 und 2023 zahlreiche weitere Massnahmen auf den Weg gebracht.
Deren Auswirkungen zeigen sich nun auch auf dem Stromzähler: Der Verbrauch des Museums ist 2023 um 100’000 Kilowattstunden im Vergleich zum Vorjahr (beinahe 20 Prozent) gesunken.
Massive Einsparungen sind möglich
Dank einer Ökobilanz zu Planetopia ist zudem klar, dass der konsequente Einsatz von wiederverwendetem Material beim Ausstellungsbau zu einer Einsparung von rund zehn Tonnen CO2 geführt hat.
Interne Nachhaltigkeitsziele stellen nun sicher, dass dieses Engagement weitergeführt wird.
Das Museum baut damit seine Vorreiterrolle im Bereich Nachhaltigkeit weiter aus.
Ein neues Online-Portal
In Fachkreisen sorgte das neue Online-Portal von Museum für Kommunikation und PTT-Archiv bereits für Aufregung, bevor es überhaupt live ging.
Andere Institutionen möchten die neuartige Kombination von wissenschaftlicher Datenbanksuche und aufbereiteten Inhalten gerne übernehmen.
Seit wenigen Tagen ist das Portal nun online.
Man findet hier alles für eine wissenschaftliche Recherche zum Thema Kommunikation, aber auch ein digitales Magazin ähnlich einem Blog.
Künstliche Intelligenz wird eingesetzt
Um die Suche stetig zu verbessern, werden die Nutzenden mit Crowd Sourcing (Partizipationsmöglichkeiten) einbezogen.
Gleichzeitig setzen Museum und Archiv als erste Schweizer Gedächtnisinstitution künstliche Intelligenz ein, um die Bildsuche zu verbessern.
Ob berufstätige Frauen im Wandel des 20. Jahrhunderts, politischer Widerstand der sogenannten «Radiopirat» oder Kommunikationsmittel wie Briefmarken oder Natel: Die Bestände der beiden Institutionen, Dokumente, Fotos, Objekte oder Interviews mit Zeitzeugen, sind digital zugänglich.
Sie reichen von der Gegenwart bis zurück ins 16. Jahrhundert. Dank dem neuen Online-Portal werden die Inhalte niederschwelliger.