Autobahn

Berns Tunnelvision: Kredit für Autobahn-Projekt halbiert

Keystone-SDA Regional
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Bern,

Die Stadt Bern erhält nur die Hälfte des beantragten Kredits zur Mitgestaltung der Gebietsentwicklung in Bern-Ost.

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Autobahn A6 Richtung Bern. - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Bis 2026 kann die Stadt Bern höchstens 1,7 Millionen Franken einsetzen, um bei der Gebietsentwicklung in Bern-Ost eine aktive Rolle zu spielen. Der Stadtrat hat den vom Gemeinderat beantragten Kredit am Donnerstag halbiert.

Hintergrund der Vorlage sind die Pläne des Bundes, die Autobahn im Osten der Stadt unter die Erde zu verbannen.

Die Stadt möchte frühzeitig mitreden, wenn es darum geht, wie der freiwerdende Raum künftig genutzt wird.

Unentschiedene Zukunft des Tunnels

Beschlossen ist der 4,5 Kilometer lange Tunnel allerdings noch nicht. Zurzeit arbeitet der Bund am Generellen Projekt.

In dieser Planungsphase reichten 1,7 Millionen Franken aus, um die Interessen der Stadt zu wahren, befand der Stadtrat mit 38 zu 31 Stimmen. Den Ausschlag gab, dass eine Mehrheit der SP/Juso-Fraktion mit SVP, Mitte und FDP stimmte.

Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) hatte zuvor vergeblich für den vollen Kredit gekämpft. Die Frage sei «ob wir mitgestalten wollen oder gestalten lassen», sagte er.

Gebiet von strategischer Bedeutung

Die Planung betreffe ein riesiges Gebiet vom Eisstadion bis zur Stadtgrenze und sei für Bern von höchster strategischer Bedeutung.

bern
Marieke Kruit (SP). - keystone

«Wir brauchen jetzt eine solide ganzheitliche Planung, wenn wir auf eine für Bern möglichst gute Lösung hinwirken wollen», ergänzte Tiefbau- und Verkehrsdirektorin Marieke Kruit (SP). Die Stadt müsse dem Bund in den nächsten Jahren aufzeigen können, wie sie sich das Gebiet nach der Autobahn-Untertunnelung konkret vorstelle.

Debatte um die Notwendigkeit der Planung

Die Befürworter der Kredit-Halbierung entgegneten, die Notwendigkeit der Planung bestreite niemand. Grössere Arbeiten und Investitionen für ein Zukunftsbild 2050+ und ein Entwicklungsprogramm 2027+ sollten aber erst an die Hand genommen werden, wenn der Bundesrat 2026 das Generelle Projekt genehmige.

Für einen radikaleren Ansatz warb die GB/JA-Fraktion. Statt eines Tunnels brauche es einen simplen Autobahn-Rückbau, sagte Sprecherin Nora Joos.

Allerdings stelle sich auch in diesem Fall die Frage, wie der Raum künftig genutzt werden solle. Der Kredit sei daher berechtigt.

Kommentare

User #2057 (nicht angemeldet)

Woher nehmen sich stadt- und gemeinderat stadt bern eigentlich die berechtigung, den ost -west autobahnverkehr mit einsprachen gegen grauholz- und wankdorfausbau zu verzögern bzw zu verhindern? Es geht um nationalen verkehr und nicht um städtischen verkehr. Eine überheblichkeit total daneben.

User #2057 (nicht angemeldet)

Bern blockiert mit ihrem verhalten mit einsprachen gegen wankdorfentflechtung und grauholz. Damit soll ost-westverkehr, es soll ja westlich von bern auch noch einwohner haben, sowie südlich ja oberländer, weiterhin behindert werden, aus rein ideologischen gründen. So ist die linke stadt bern. Aber dann ein milliarden tunnelprojekt im ostring fordern, um platz für städtische ausbauten zu haben, ja da sind sie forsch, diese stadt berner.

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