Gender Pension Gap: Zu wenig Lohn – und später dann die Rentenlücke

BPW Club Bern
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Bern,

In diesem Jahr hat der BPW Club Bern am Equal Pay Day auf die ungerechte Rentenlücke zwischen Frauen und Männern in der Schweiz hingewiesen.

Equal Pay Day
Der BPW Club Bern macht sich am Equal Pay Day für Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern stark. - Brigitte Rindlisbacher

Nach wie vor verdienen Frauen in gleicher Funktion für gleichwertige Arbeit spürbar weniger. Darauf weist der jährliche Equal Pay Day hin. Der tiefere Lohn und der Koordinationsabzug führen zur tieferen Rente. Dieser Gender Pension Gap steht dieses Jahr im Fokus. Mit einem Marktstand sensibilisierte der BPW Club Bern, der grösste Verband für berufstätige Frauen im Kanton Bern, die Passantinnen und Passanten auf diese Ungerechtigkeit. Vor allem junge Frauen werden darauf angesprochen, sich rechtzeitig ihrer Rente anzunehmen.

Die Lohnstrukturerhebungen des Bundesamts für Statistik weisen nach wie vor grosse Lohnunterschiede zwischen Frau und Mann nach, die sich durch objektive Faktoren wie berufliche Stellung, Dienstjahre oder Ausbildungsniveau nicht erklären lassen. Der weltweit begangene Equal Pay Day macht diese Diskriminierung sichtbar: Je grösser die Lohnungleichheit in einem Land, desto später im Jahr findet er statt – in der Schweiz fällt er 2022 auf den 20. Februar (2021: 20. Februar).

Der diesjährige Equal Pay Day stellt den Gender Pension Gap in den Vordergrund. Insbesondere in der 2. Säule ist die Differenz enorm. So beträgt eine durchschnittliche Frauenrente in der beruflichen Vorsorge nur 63 Prozent einer Männerrente.

Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit steht seit 40 Jahren in der Bundesverfassung, ist aber nach wie vor nicht umgesetzt. Um dem Gender Pension Gap entgegenzuwirken braucht es neben Lohngerechtigkeit auch eine Reduktion des Koordinationsabzuges sowie eine Beseitigung von strukturellen Hindernissen. Die Individualbesteuerung und somit die Abschaffung der Heiratsstrafe sowie externe Kinderbetreuungsangebote sind dabei zentrale Aspekte.

Altersvorsorge für Frauen schlechter als für Männer

Mitglieder des BPW Clubs Bern mit tatkräftiger Unterstützung von Politikerinnen und Politikern und weiteren Personen waren am Samstag, 19. Februar 2022, auf dem Casinoplatz in Bern präsent, sprachen Passantinnen und Passanten auf das Thema geschlechtsbedingte Rentenlücke an und verteilten die auffälligen roten Equal Pay Day-Taschen. Monique von Graffenried-Albrecht, Präsidentin vom BPW Club Bern, führt aus: «Es ist zentral, dass Frauen ihre beruflichen und privaten Entscheidungen auch mit Blick auf die Altersvorsorge treffen und die Pensionskasse in ihre Lohnverhandlungen einbeziehen.»

Vorsorgen ist die Basis für die spätere finanzielle Unabhängigkeit. Leider ist gerade jungen Frauen oft nicht bewusst, dass sie die Weichen spätestens bei der Familiengründung und dem oft damit verbundenen - teilweisen - Rückzug aus dem Arbeitsleben stellen. So betont von Graffenried-Albrecht: «Berufliche und familiäre Entscheide während dem Erwerbsleben beeinflussen direkt das Portemonnaie im Alter. Daher ist es wichtig, dass diese Entscheide informiert erfolgen.»

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