Gesundheitsdirekor Schnegg: «Das Schlimmste haben wir hinter uns»

Keystone-SDA Regional
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Bern,

Die Corona-Lage im Kanton Bern hat sich stabilisiert. «Das Schlimmste haben wir hinter uns», konstatierte der bernische Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg am Freitag vor den Medien in Bern.

Schnegg mahnte gleichzeitig aber zur Vorsicht, denn noch sei das Virus da und es lägen, mit Blick auf die Sommerferien und die sich ausbreitende Deltavariante, weitere schwierige Wochen vor der Bevölkerung.

Der Gesundheitsdirektor rief die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen, gerade jetzt, wo die Lage relativ ruhig und viele Termine in den zehn Impfzentren des Kantons vorhanden seien.

In den vergangenen zwei Wochen ging die Nachfrage nach Impfterminen um rund die Hälfte zurück. Schnegg führte dies am Freitag vor den Medien auf eine Sättigung der ersten Nachfrage zurück und auf die beginnende Ferienzeit.

Er rief die Bevölkerung auf, sich spätestens nach den Sommerferien impfen zu lassen. Sieben der zehn Impfzentren schliessen Ende August, zwei weitere im September. Im Herbst verbleibt einzig das Impfzentrum am Berner Inselspital in Betrieb. Impfen lassen könne man sich natürlich auch weiterhin, allerdings sei das Angebot einfach nicht mehr so gross wie jetzt, betonte Schnegg.

Aktuell sind im Kanton Bern 44 Prozent der impfbaren Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft, wie der bernische Impfchef Gregor Kaczala ausführte. Damit sei die Impfkampagne weit fortgeschritten und «sehr gut unterwegs».

Allerdings ist laut Kaczala feststellbar, dass sich gewisse Bevölkerungsgruppen noch wenig mit dem Thema Impfung beschäftigt haben oder ihre Informationen aus anderen Ländern beziehen. Hier will der Kanton Abhilfe schaffen mit gezielten, in diversen Landessprachen formulierten Informationen.

Personen, die technische oder sprachliche Unterstützung brauchen, um an einen Impftermin zu gelangen, können sich in den Impfzentren helfen lassen. Dort stehen nun sogenannte Walk-Ins zur Verfügung. Dort kann man auch ohne vorgängige Anmeldung hingehen und sich impfen lassen.

Der Kanton Bern will auch weitere niederschwellige Angebote umsetzen, etwa mobile Impfstellen in Einkaufszentren. Die Gesundheitsdirektion empfahl der Bevölkerung, sich bis spätestens im Herbst impfen zu lassen. Dies würde es erlauben, sämtliche Schutzmassnahmen aufzuheben, gab Schnegg seiner Hoffnung Ausdruck.

Einem neuerlichen Aufflackern des Coronavirus im Herbst sieht Schnegg einigermassen gelassen entgegen. Ein Anstieg der Fallzahlen werde das Gesundheitssystem nicht so rasch in Bedrängnis bringen, da nun jene Risikogruppen geimpft seien, bei denen die Gefahr einer Hospitalisation am grössten gewesen wäre.

Sollte es im Herbst bei einer drohenden Überlastung des Gesundheitssystems jedoch neue Massnahmen brauche, setzt der Kanton Bern zunächst auf das Covid-Zertifikat, wie Schnegg ausführte. Wichtig sei es, Ansteckungsherde rasch zu erkennen und einzugrenzen. Aus diesem Grund werden das Contact Tracing und das Ausbruchsmanagement auf hohem Niveau gehalten.

Erst danach sollen gegebenenfalls wieder drastischere Massnahmen verfügt werden. Der Gesundheitsdirektor machte gleichzeitig auch klar, dass er keine Massnahmen aufrechterhalten will, um jene zu schützen, die sich nicht impfen lassen wollen.

Die sich aktuell in manchen Ländern stark ausbreitende Deltavariante des Coronavirus wurde auch im Kanton Bern bereits nachgewiesen, wie Schnegg ausführte. Die Impfung wirke jedoch auch in diesem Fall gut, betonte der Gesundheitsdirektor.

Für eine Erneuerung der Impfungen gegen das Coronavirus hat der Kanton Bern bereits Impfstoff fürs kommende Jahr bestellt. Dieser sollte ab Januar zur Verfügung stehen, wie Schnegg sagte.

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