Lorrainebrücke in Bern soll für Velos sicherer werden
Über die Lorrainebrücke führt eine stark befahrene Velohauptroute, die trotz bereits realisierten Verbesserungen nach wie vor Sicherheitsdefizite aufweist.
Die Strecke Bollwerk - Lorrainebrücke - Nordring ist Teil der Velohauptroute Wankdorf und eine der wichtigsten Veloverbindungen in der Stadt Bern. Rund 1000 Velos fahren in den Spitzenstunden in beide Richtungen über die Lorrainebrücke.
Allerdings weist die Velohauptroute Sicherheitsdefizite auf. Erste Verbesserungen für den Veloverkehr konnten bereits 2019 umgesetzt werden und die neue Führung der Buslinie 20 auf der Brücke hat zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beigetragen.
Die Situation bleibt jedoch für alle Verkehrsteilnehmenden sehr anspruchsvoll und auf der südlichen Seite der Lorrainebrücke liegt in Richtung Bollwerk ein Unfallschwerpunkt. Deshalb sollen nun rasch zusätzliche Verbesserungen realisiert und im Rahmen einer Vorstudie weitere Massnahmen geprüft werden.
Der Gemeinderat hat dazu zuhanden des Stadtrats einen Kredit von insgesamt 350'000 Franken verabschiedet.
Sofortmassnahmen auf der Südseite der Brücke
Im Rahmen einer grösseren Baustelle hat die Verkehrsplanung 2019 neue Erkenntnisse zu den Kapazitäten des motorisierten Individualverkehrs (MIV) auf dem Knoten Lorrainebrücke-Süd (Bollwerk/Neubrückstrasse/Schützenmattstrasse/Hodlerstrasse) gewonnen. Gestützt darauf sollen nun auf der südlichen Seite der Brücke Sofortmassnahmen realisiert werden. Heute führen vom Bollwerk vier MIV-Fahrstreifen stadtauswärts über den Knoten Lorrainebrücke-Süd.
Geradeaus ist ein minimaler Radstreifen vorhanden, welcher vor dem Knoten mit dem Bus geteilt wird. Seit 2019 ist der Radstreifen ab Mitte der Brücke 2,5 bis 3 Meter breit. Dieser Standard soll nun stadtauswärts über den Knoten Lorrainebrücke-Süd und die gesamte Lorrainebrücke erweitert werden.
Dazu ist es notwendig, auch auf diesem Abschnitt eine MIV-Spur abzubauen. Dass dies möglich ist, haben im vergangenen Jahr die Erfahrungen mit der Baustelle gezeigt. Um die Sicherheit für den Veloverkehr zusätzlich zu verbessern, erhält der dank dem MIV-Spurabbau verbreiterte Radstreifen – wo es möglich ist – Pfosten zur Abgrenzung vom übrigen Verkehr.
Weitere Verbesserungen werden geprüft
Stadteinwärts ist die Unfallgefahr auf der Lorrainebrücke aufgrund der Verflechtung der MIV-Spuren, der mittigen Anordnung des Radstreifens sowie der Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern weiterhin erhöht und die Sicherheit für Velofahrende zu gering. Die im Gesamtprojekt geplante Einführung von Tempo 30 ist zudem durch Beschwerden blockiert.
Im Rahmen einer Vorstudie sollen deshalb weitere Massnahmen zur Verbesserung der Situation auf der Lorrainebrücke geprüft werden.