Millionen-Einsparungen bei Zahnbehandlungen in Berner Sozialhilfe
Der Kanton Bern hat das Kostenwachstum bei Zahnbehandlungen von Sozialhilfebezügern eingedämmt, obwohl seit 2019 höhere Tarife gelten.
Das geht aus einem Bericht hervor, den die kantonale Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion am Dienstag, 24. Januar 2023, veröffentlicht hat.
Kanton und Gemeinden können demnach jedes Jahr rund 1,5 Millionen Franken an Kosten einsparen, weil Kostenvoranschläge neuerdings systematisch von Vertrauenszahnärzten überprüft werden.
Die Zahl wurde hochgerechnet aufgrund der Angaben von 14 Sozialdiensten für die Jahre 2019 bis 2021.
Kanton will weiterhin Weiterbildungen für Zahnärzte anbieten
Allerdings bleibe es eine Herausforderung, die Kosten stabil zu halten, heisst es im Bericht weiter. Das hänge auch mit Corona zusammen.
Denn während der Pandemie seien die Zahnbehandlungen zurückgegangen, nun gebe es wieder mehr Eingriffe.
Der Kanton will nicht nur das System der Vertrauenszahnärzte beibehalten.
Weiterhin anbieten will er auch Weiterbildungen für Zahnärzte, damit die sozialzahnmedizinischen Standards kantonsweit einheitlich umgesetzt werden.
Höhere Tarife in der Sozialhilfe glichen einen Teil der Teuerung aus
Anfang 2019 hatten sich der Kanton Bern und die bernische Sektion der Zahnärztegesellschaft auf höhere Tarife für Zahnarztkosten in der Sozialhilfe geeinigt.
Damit wurde den Zahnärzten ein Teil der seit 1994 aufgelaufenen Teuerung ausgeglichen.
Ebenfalls 2019 forderte der Grosse Rat per Motion eine bessere Kostenkontrolle für Zahnarztkosten in der Sozialhilfe.
Der Kanton vereinbarte darauf mit der Zahnärzteschaft einen verbindlichen Leistungskatalog sowie Regelungen zu Notfallbehandlungen und zum Beizug von Vertrauenszahnärzten.