Neuer Aktionsplan Gleichstellung für die Jahre 2019-2022

Stadt Bern
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Bern,

Mit dem mittlerweile dritten Aktionsplan stellt der Gemeinderat die Weichen für die städtische Gleichstellungspolitik der nächsten vier Jahre.

Gemeinderat
Nach der letzten Gemeindeversammlung liegt in Kirchlindach ein zerstrittener Gemeinderat vor. - Symbolbild

Seit zehn Jahren arbeitet die Stadt Bern mit Aktionsplänen für die Gleichstellung von Frauen und Männern. Darin legt der Gemeinderat verbindliche Ziele und Massnahmen fest und überprüft deren Umsetzung.

Positive Bilanz zum Aktionsplan 2015–2018

Mit dem zweiten Aktionsplan Gleichstellung 2015-2018 wurden einige Fortschritte erzielt, so zum Beispiel bei der Lohngleichheit: Im Beschaffungswesen und im Bereich der Leistungsverträge wurden rund dreissig Unternehmen und Organisationen einer Überprüfung der Lohngleichheit unterzogen. Die Position der Stadt Bern als familienfreundliche Arbeitgeberin wurde ausgebaut, der Vaterschaftsurlaub von drei auf vier Wochen erhöht und ein Anspruch auf Reduktion des Beschäftigungsgrades um bis zu 20 Prozent für Mitarbeitende mit Betreuungs- oder Pflegeaufgaben für Kinder und Angehörige verankert.

Verschiedene Ämter haben zusätzlich das Prädikat «Familie UND Beruf» erlangt. Bei der Berufsfeuerwehr sind nach erfolgreich absolviertem Lehrgang die ersten zwei Frauen im Einsatz.

Noch nicht erreicht wurde hingegen das Ziel von 35 Prozent Frauen im Verwaltungskader.

Bewährtes fortführen – neue Akzente setzen

«Die tatsächliche Gleichstellung in allen Lebensbereichen ist eine Voraussetzung für eine gesellschaftlich und wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung der Stadt Bern», sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried. «Mit dem Aktionsplan Gleichstellung 2019–2022 führen wir weiter, was sich bewährt hat, setzen neue Akzente und reagieren auf gesellschaftliche Herausforderungen.»

Der Aktionsplan Gleichstellung 2019–2022 umfasst fünf thematische Schwerpunkte mit insgesamt 36 konkreten Massnahmen. Diese wurden mit den involvierten Dienststellen und Ämtern erarbeitet. Vorgängig wurden Fachpersonen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft angehört.

Neu entsteht ein niederschwelliges Beratungsangebot zur Vereinbarkeit und Rückkehr an den Arbeitsplatz nach dem Mutterschaftsurlaub. Ein weiteres Projekt richtet sich gegen geschlechtsspezifische Übergriffe und Gewalt bei Jugendlichen.

Die Überprüfungen der Lohngleichheit bei den Leistungsverträgen und im Beschaffungswesen sollen weitergeführt und damit die «Charta zur Lohngleichheit im öffentlichen Sektor» auch im neuen Aktionsplan konsequent umgesetzt werden.

Gleichstellung auch im LGBTIQ-Bereich

Zwei parlamentarische Vorstösse gaben den Anstoss zu einer aktiven städtischen Gleichstellungspolitik für lesbische, schwule, bisexuelle, trans, intergeschlechtliche und weitere queere Menschen (LGBTIQ). Neben Massnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern enthält der neue Aktionsplan erstmals auch Massnahmen hierzu. Bereits in Planung ist ein Aktionsmonat nächstes Jahr, in dem sich Jugendliche und Mitarbeitende der offenen Jugendarbeit der Stadt Bern mit LGBTIQ-Themen auseinandersetzen.

Vorgesehen ist auch die Sensibilisierung der Mitarbeitenden von Verwaltungsstellen mit Publikumskontakt sowie von Vorgesetzten im Hinblick auf eine LGBTIQ-­freundliche Verwaltung.

«Feuerwehrfrau – ein Traumberuf»

Gleichzeitig mit dem neuen Aktionsplan erscheint die Broschüre «Unterwegs zur Gleichstellung» mit kurzen Einblicken in erfolgreich umgesetzte Projekte und Massnahmen und in Angebote der Fachstelle für die Gleichstellung. In Interviews auf der Webseite erfährt man, was ein Fachmann Betreuung fürs Leben lernt, weshalb Feuerwehrfrau ein Traumberuf ist oder was die Stadt gegen Zwangsheirat unternimmt.

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