Stadtberner Wahlen prägen Abstimmungssonntag im Kanton Bern
Die Stadtberner Wahlen dominieren den heutigen Abstimmungssonntag im Kanton Bern. Auch in Burgdorf und Langenthal werden Regierung und Parlament neu bestellt. Dazu kommen zahlreiche Abstimmungen landauf, landab.
In der Stadt Bern wird das erste Teilresultat am frühen Abend erwartet. Das Ergebnis der Stadtpräsidiums-Wahl ist vorhersehbar: Amtsinhaber Alec von Graffenried (Grüne Freie Liste) muss sich gegen den Polit-Exoten Stefan Theiler durchsetzen.
Damit von Graffenried Stadtpräsident bleibt, muss er auch in die Stadtregierung gewählt werden. Die Resultate der Gemeinderatswahl sollen im Laufe des Abends verkündet werden.
Dass die Stadtregierung in linker Hand bleiben wird, steht ausser Frage. Die Frage ist, ob das regierende Rot-Grün-Mitte-Bündnis weiterhin vier der fünf Sitze besetzt. In diesem Fall würde es eng für Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP), dessen Mitte-Liste gegen die bürgerliche Liste von FDP/SVP einen schweren Stand haben dürfte.
Denkbar ist aber auch, dass das rot-grüne Lager einen Sitz verliert. Vor allem Finanzdirektor Michael Aebersold (SP) müsste in diesem Fall um seine Wiederwahl zittern, denn die neu antretende Marieke Kruit (SP) gilt als starke partei-interne Konkurrenz.
Ob die Resultate der Parlamentswahlen ebenfalls noch am Sonntag veröffentlicht werden, ist unsicher. Wegen Corona stehen weniger Stimmenzähler als gewohnt im Einsatz. Die Behörden schliessen nicht aus, dass die Sitzverteilung und die Namen der Gewählten erst am Montagvormittag bekannt werden.
Gesamterneuerungswahlen gibt es auch in Burgdorf, Langenthal, Zollikofen und Worb. In Sigriswil wird das Gemeindepräsidium neu vergeben. Die Wahl sorgt kantonsweit für Aufsehen, weil sich die SVP-Grossrätin Madeleine Amstutz mit ihrer Partei überworfen hat und nun gegen einen Kandidaten der örtlichen SVP antritt.
Vielerorts wird den kommunalen Stimmberechtigten das Budget fürs kommende Jahr vorgelegt. In der Stadt Bern wird der tiefrote Voranschlag von den bürgerlichen Parteien bekämpft. In Biel verhinderte der Gemeinderat mit der Entnahme aus einer Spezialfinanzierung, dass er ein defizitäres Budget vorlegen muss.
In Laupen sorgt eine Überbauung auf einer Brache für erhitzte Gemüter. Und im St.-Immer-Tal steht eine Grossfusion von fünf Gemeinden auf dem Programm.