Unruhen im Tierpark Bern – Kritik an Direktorin von Houwald
Seit 2021 amtet Friederike von Houwald als Direktorin des Tierparks Bern. Ihr Führungsstil und eine Umstrukturierung sorgen bei Mitarbeitenden jedoch für Unmut.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Artikel der «Berner Zeitung» deckt vermeintliche Kritik an Friederike von Houwald auf.
- Das Betriebsklima unter der neuen Direktorin des Tierparks Bern wird angeprangert.
- Den Rücken gestärkt bekommt sie derweil vom zuständigen Gemeinderat Reto Nause.
Im Tierpark Bern scheint es zu brodeln. Wie die «Berner Zeitung» berichtet, seien Mitarbeitende unzufrieden mit der Strategie und dem Betriebsklima.
Sie würden die Führung von Direktorin Friederike von Houwald, die seit September 2021 im Amt ist, scharf kritisieren.
Ein Auslöser dafür sei die Vorstellung der zukünftigen Strategie für den Tierpark Ende November gewesen.
Besonders umstritten: die geplante Schliessung des kostenlos zugänglichen Kinderzoos beim Eingang zum Dählhölzli. Die SVP startete daraufhin eine Petition für den Erhalt des Streichelzoos.
Bemerkenswert ist dabei, dass auch Bernd Schildger, der ehemalige langjährige Direktor des Tierparks, diese Petition unterstützt.
Kritik an neuer Führung
Mitarbeitende beklagen laut der «BZ» ein vergiftetes Betriebsklima unter der neuen Leitung von von Houwald. Man fühle sich nicht mehr wertgeschätzt und Meinungen scheinen nicht mehr gefragt zu sein.
Gemeinderat Reto Nause (Mitte) weist diese Vorwürfe zurück. Er betont gegenüber der Zeitung, dass das Klima gut sei und die Mehrheit des Personals die laufende Entwicklung unterstütze.
Es steht auch der Vorwurf im Raum, dass von Houwald versuche, zu viel zu schnell zu verändern. Dafür zeigt Nause Verständnis.
Ein weiterer Grund für die Unzufriedenheit ist gemäss «Berner Zeitung» auch eine Umstrukturierung unter der seit 2021 amtenden Direktorin. Gewisse Gruppen seien aufgelöst und ihre Leiter zurückgestuft worden – ohne neue Stellenbeschreibung bislang.
Unsicherheit und Angst unter den Mitarbeitenden
Kritische Beschäftigte würden berichten, dass viele ihrer Kollegen ebenfalls unzufrieden seien. Sie hätten jedoch Angst, sich zu wehren und würden schweigen aus Furcht vor Repressalien.
Trotz ihrer Hingabe an ihren Beruf dächten einige Mitarbeiter über eine Kündigung nach oder hätten diese bereits eingereicht.
Von Houwald reagierte bereits auf «BZ»-Anfrage auf die Vorwürfe. Die Umstrukturierung sei notwendig, um wissenschaftliche Erkenntnisse in der Tierhaltung umsetzen zu können, so die Direktorin.
Zur Kritik an ihrem Führungsstil habe sie bloss erwidert, dass allen Mitarbeitenden alle Türen jederzeit für Gespräche offen stünden.