Am Samstag wird der Basler Zooli seine Tore wieder öffnen. Auf die Besucherinnen und Besucher warten eine ganze Menge an neuen Jungtieren.
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Ein Steinkauz schaut im Basler Zoo gut getarnt in einem Baum die Besucher an. - Keystone

Fast 3,5 Millionen Franken an Einnahmen sind dem Basler Zolli während der pandemiebedingten Schliesszeit entgangen. Am Samstag wird der älteste Zoo der Schweiz seine Tore wieder öffnen. Auf die Besucherinnen und Besucher warten eine ganze Menge an neuen Jungtieren.

82 Tage musste der Zoo wegen der Coronavirus-Pandemie seine Tore geschlossen halten. Dadurch sind ihm rund 5,5 Millionen Franken an Eintrittseinnahmen entgangen, wie Zoodirektor Olivier Pagan am Donnerstag an einem Medienrundgang ausführte. Dank Spenden und Kurzarbeitsentschädigungen habe das finanzielle Minus aber auf einen Betrag von gegen 3,5 Millionen Franken verringert werden können.

Bis zu 6000 Gäste an Spitzentagen

Umso mehr freuen sich die Zolli-Verantwortlichen darauf, die Tore am Samstag wieder öffnen zu können. Mit einem Limit von 4000 Besucherinnen und Besuchern (kleine Kinder werden nicht mitgezählt), die sich gleichzeitig auf der Anlage aufhalten dürfen, werden die Einschränkungen zahlenmässig nicht gross ins Gewicht fallen. Im Normalbetrieb empfange der Zolli an Spitzentagen bis zu 6000 Gäste - dies allerdings auf den ganzen Tag verteilt.

Seinen Stammgästen räumt der Zolli ein, die Gültigkeitsdauer ihrer Abonnements um die 82 Schliesstage zu verlängern. Pagan hofft aber, dass der eine Abonnent oder die andere Abonnentin die Institution durch einen Verzicht auf diese Verlängerung indirekt unterstützen werden.

Bei den Eingängen und auf dem Areal wird der Zolli darauf achten, dass die Abstandregeln eingehalten werden. Kleinere Tierhäuser wie etwa jenes der Panzernashörner bleiben geschlossen, grössere Indoor-Anlagen wie das Affenhaus oder das Vivarium können im Tröpfchensystem und Einbahnverkehr besucht werden. Auf der Anlage werden freiwillige Helfer aus dem Zoo-Freundeverein darauf achten, dass auch draussen die gebotenen Abstände eingehalten werden.

Nicht nur gute Nachrichten

Als erfreuliche Tatsache vermerkte Pagan, dass sich der Tierbestand während den Schliesstagen kräftig weiterentwickelt habe. Nachwuchs habe es unter anderem bei den Seepferdchen, Klammetraffen und bei gleich zwei Krokodil-Arten gegeben.

Auf der anderen Seite musste der Zolli aber auch Todesfälle zur Kenntnis nehmen. Ein wildlebender Mäusebussard habe im menschenleeren Zoo eine Mandarin-Ente erbeutet. Und eine Giraffe sei in Folge eines Unfalls nach einer Klauenbehandlung verstorben.

Der Zolli hat das Fell und Teile des Skeletts der Giraffe dem Naturhistorische Museum Basel vermacht. Dieses erhält nun die Gelegenheit, das legendäre, aber arg angeschlagene alte Giraffen-Präparat zu ersetzen.

Aufregung und Gleichgültigkeit

Zoodirektor Pagan gab sich überzeugt, dass sich die Zootiere rasch wieder an die Besucherströme gewöhnen werden. Die Menschenaffen dürften sich sogar auf die menschlichen Besucherinnen und Besucher freuen.

Letzteres zeigte sich am Medienrundgang allerdings noch nicht so sehr: Eine Orang-Utan-Muttertier mit Jungtier - sie waren die einzigen Menschenaffen im Aussengehege - verzog sich sogleich hinter einen Betonpfosten, als einige der Medienleute am Gehege vorbei wieder zum Ausgang schritten.

Andere Tiere wie etwa Flamingos und Pelikane zeigten sich gänzlich unbeeindruckt, während Erdmännchen den vorbeiziehenden Medientross aufmerksam aber nicht ängstlich beobachteten.

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