Stadt Burgdorf organisiert «ZEDER – Zeichen der Erinnerung»
Wie die Stadt Burgdorf angibt, ist die Bevölkerung am 25. Mai 2023 um 18:30 Uhr zum öffentlichen Gedenkanlass im Gemeindesaal eingeladen.
Am 30. September 2016 trat das Bundesgesetz zur Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 (AFZFG) in Kraft.
Eines der wichtigsten Ziele dieses Gesetzes ist es, vieltausendfach erlittenes Unrecht und Leid anzuerkennen.
Zu diesem Zweck setzt sich der Bund dafür ein, dass die Kantone «Zeichen der Erinnerung» schaffen.
Mit dem Projekt «ZEDER – Zeichen der Erinnerung» wird ab dem 25. Mai 2023 im ganzen Kanton Bern an die Schicksale zahlreicher Kinder und junger Erwachsener erinnert, die von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen betroffen waren.
Kanton Bern verzeichnet am meisten Betroffene
Der Kanton Bern ist der von Fällen am meisten betroffene Kanton der Schweiz.
Fürsorgerische Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen haben bis in die 1980er-Jahre enormes Leid über die Betroffenen gebracht.
«Zeder – Zeichen der Erinnerung» sieht vor, nebst der Erinnerung an ein dunkles Kapitel der Berner Geschichte den Blick auch in die Zukunft zu richten, in der alle gemeinsam dafür Sorge tragen, dass sich derartiges Unrecht nie wieder ereignet.
Rund 130 Gemeinden und Kirchgemeinden nehmen teil
Rund 130 Gemeinden und Kirchgemeinden haben sich für eine Teilnahme am Berner «Zeichen der Erinnerung» entschieden.
Damit erreicht das Projekt über 70 Prozent der Berner Bevölkerung.
Die Stadt Burgdorf lädt am 25. Mai um 18:30 Uhr zu einem öffentlichen Gedenkanlass im Gemeindesaal mit anschliessendem Apéro ein, um gemeinsam der Zeit fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen zu gedenken.
Vom 25. Mai bis 9. Juni 2023 wird auf der Gebrüder Schnell Terrasse zudem eine thematische Plakatausstellung gezeigt.
Plakate und Erinnerungstafel wurden erarbeitet
20 Sujets ermöglichen der Bevölkerung mittels Fakten, Bildern, Berichten und Geschichten die Annäherung an persönliche Biographien und gesellschaftliche Zusammenhänge.
Zukunftsgerichtete Fragen sollen eine Brücke bilden von historischen Geschehnissen hinein in die Lebensrealität von jungen Menschen hier und heute.
Eine fix installierte Erinnerungstafel wird mittels QR-Code einen langfristigen Zugang zu Hintergrund- und Zusatzwissen ermöglichen.
Plakate und Erinnerungstafel wurden von Claude Kuhn in Zusammenarbeit mit dem Büro für Fotografiegeschichte Bern und Neidhart Grafik erarbeitet.
Gästebuch auf der Gebrüder Schnell Terrasse
Erinnerungen können schmerzen. Erinnerungen können helfen und heilen. So ist es auch mit der Aufarbeitung von Geschichte.
Deshalb soll ein Gästebuch auf der Gebrüder Schnell Terrasse den Besuchern der Ausstellung ermöglichen, ihre Eindrücke, Erinnerungen, Beiträge, Zeugnisse und Geschichten zu fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen festzuhalten.
Im Anschluss an die zweiwöchige Ausstellung wird das Gästebuch an Gemeinderätin Charlotte Gübeli, Ressort Soziales, zur Archivierung übergeben.