Zweitägiges Fest zur Wiedereröffnung von Schloss Burgdorf im April

800 Jahre lang war das Schloss Burgdorf ein Ort der Obrigkeit. Nun wird das Burgdorfer Wahrzeichen Ende April als «Schloss für alle» feierlich wieder eröffnet. Nach einem Umbau sind im Schloss unter anderem eine Jugendherberge und ein Museum untergebracht.

Burgdorf
Das Schloss Burgdorf im Kanton Bern. - Keystone

Weiter finden sich im Schloss Trauzimmer für Hochzeiten, Veranstaltungsräume und ein Restaurant. Fast zwei Jahre lang wurde das Schloss für die neuen Nutzungen umgebaut. Ende April steigt nun ein zweitägiges Fest zur Eröffnung, wie die Stiftung Schloss Burgdorf am Dienstag mitteilte. Das Festprogramm wird Ende März bekannt.

Da die Platzverhältnisse im Schloss beschränkt sind, werden ab Mitte März online und in bezeichneten Geschäften in Burgdorf Gratis-Tickets mit einem Zeitfenster für den Schlossbesuch abgegeben.

Das Schloss Burgdorf stammt aus dem 13. Jahrhundert, als Herzog Berchtold von Zähringen in seiner Herrschaft eine Reihe von Städten errichten liess, darunter auch Burgdorf und Bern. Berchtold liess damals anstelle einer seit 1090 bestehenden Burg das Schloss Burgdorf errichten, so wie wir es heute kennen.

Im Verlauf seiner langen Geschichte war das Schloss gräfliche Residenz, Schultheissensitz und in moderner Zeit Sitz von Verwaltungsstellen wie Regierungsstatthalteramt und Gericht. Auch das Gefängnis befand sich im Schloss, ebenso verschiedene kleinere Museen.

Nach einer Verwaltungsreform benötigte der Kanton das Schloss nicht mehr als Verwaltungssitz. Das Baudenkmal von nationaler Bedeutung ging an eine Stiftung über. Sie erhält das Schloss für künftige Generationen und macht es für kulturelle und anderweitigen Nutzungen durch die Öffentlichkeit und Private erlebbar.

In der mittelalterlichen Schlossanlage wurden auch die bestehenden Museen zusammengefasst. Die neuen Ausstellungen berichten über das mittelalterliche Leben der Zähringer auf der Burg, aber auch, wie es sich in der Stadt als aufstrebender Bürger oder als Knecht lebte. Ein weiterer Schwerpunkt wird dem auch in der Region Burgdorf tätigen Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827) gewidmet.

Ausser von der Stadt- und Industriegeschichte erzählt das Museum auch von Ideen, die nach Burgdorf kamen, und von solchen, die von Burgdorf aus die Welt eroberten. Schliesslich ist auch einiges über die Goldgewinnung in der Schweiz, besonders im Napfgebiet, zu erfahren.

Die Schweizer Jugendherbergen betreiben im Schloss einen Ganzjahresbetrieb mit Einzel-, Doppel-, Familien- und Mehrbettzimmern. Ein Restaurant mit 60 Innenplätzen und einem Gartensitzplatz im Sommerhalbjahr ergänzt das Angebot. Insgesamt 13 Räume und zwei Örtlichkeiten unter freiem Himmel sind für Hochzeiten, Firmen- und Privatfeiern, Seminare oder Tagungen gedacht. Kulturelle Anlässe wie Lesungen sind in Planung.

Auch ein Schlossgespenst soll es in Burgdorf geben. Da es noch keinen Namen hatte, wurden die Burgdorferinnen und Burgdorfer aufgefordert, Namensvorschläge einzureichen. Derzeit überlegt sich das Gespenst noch, welcher Vorschlag ihm am besten gefällt, wie die Stiftung auf ihrer Internetseite wissen lässt.

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