«Bogentrakt» Hostel: Im «Härtesten Knast der Schweiz» übernachten
Seit Ende März heisst das Churer Bogentrakt Hostel seine Gäste willkommen. Ungewöhnlich dabei: Es befindet sich im ehemaligen «härtesten Knast der Schweiz».

Das Wichtigste in Kürze
- Am 31. März hat das «Bogentrakt» Hostel im ehemaligen Churer Sennhof eröffnet.
- Dieser galt einst als eines der härtesten Gefängnisse der ganzen Schweiz.
- Nau.ch hat sich mal erkundigt, wie diese einzigartige Idee von Gästen angenommen wurde.
2020 ist ein Kapitel Schweizer Justiz-Geschichte zu Ende gegangen. Nach mehr als zwei Jahrhunderten schloss die JVA Sennhof in Chur endgültig ihre Tore. Lange ging es jedoch nicht, bis der als «härtester Knast der Schweiz» betitelte Komplex bereits wieder in Betrieb genommen wurde. Diesmal jedoch zu einem ganz anderen Zweck.
Knast wird zu Hostel
Seit Ende März können Gäste zum Beispiel unter dem Motto «vom Gefängnis zum weltoffenen Hostel» im «Bogentrakt» logieren. Alte, ehemalige Gefängniszellen wurden dafür zu modernen Zimmern umfunktioniert. Die Idee scheint bei den Menschen gut anzukommen.
Gegenüber Nau.ch sagt der Gastgeber Marco Leibundgut: «Es ist schön zu sehen, dass die Gäste so zahlreich buchen. Vor allem auch was für ein diverser Gäste-Mix bei uns übernachtet.» Verschiedenste Nationalitäten und Kulturen von jung bis alt seien vertreten.
«Es war uns immer wichtig, dass mit dem Bogentrakt Hostel ein weltoffener Ort entsteht. Dieses Ziel konnten wir erreichen und werden auch in Zukunft daran arbeiten, dass dies so bleibt.» Für die Zukunft sind spezielle Gäste-Events geplant, die den kulturellen Austausch zwischen Gästen und Lokalbevölkerung fördern sollen, so Leibundgut. Zusammen mit anderen Lokalitäten soll der Sennhof ein «lebendiger neuer Platz in der Churer Altstadt» werden.
Feedback der Gäste ist sehr positiv
Zufrieden sind die Betreiber des «Bogentrakts» auch mit dem Feedback von Gästen. Man fühle sich bestätigt darin einen richtigen Mix zwischen komfortablem Aufenthalt und erlebbarer Geschichte gefunden zu haben.

Trotz den modernen Ansprüchen wollte man die Historie des Gefängnisses weiterhin sichtbar machen, erklärt Leibundgut. Beispielsweise seien die Zellentüren behalten worden sowie die Sprechanlagen der einzelnen Zellen. Ein Gefühl des Eingesperrtseins komme dennoch nie auf.
In vielen Internet-Bewertungen spiegelt sich dieser Anspruch wider. Die Gäste schätzen das Konzept und loben gleichzeitig die Qualität sowie die Freundlichkeit der Mitarbeitenden.