Mehr Bündner studieren an der FH Graubünden
Wie die Fachhochschule Graubünden mitteilt, sind zum Semesterstart am 19. September 2022 rund 2400 Studierende für eine Aus- oder Weiterbildung eingeschrieben.
Von den 593 Studenten sind 21 Prozent Bündner, was einem Zuwachs von 17 Prozent entspricht. 48 Prozent der Neustudierenden sind Frauen. 499 junge Menschen beginnen ein Bachelorstudium. Dies entspricht einem Rückgang zum Vorjahr um zehn Prozent.
Die Anmeldezahl für ein konsekutives Masterstudium hingegen erhöht sich im Herbstsemester 2022 auch dank neuer Angebote um satte 59 Prozent. So gehören 72 Studierende zu den Pionierklassen der Masterangebote Sustainable Business Development, Data Visualization sowie User Experience Design.
Ersteres ist eine Vertiefung des konsekutiven Masterstudiengangs Business Administration, zu welchem ebenfalls die Angebote New Business und das in Englisch geführte Tourism and Change gehören. Total haben 94 Studenten heute ein konsekutives Masterstudium begonnen.
Studierende aus Schanghai
Der Zuwachs bei den Masterstudierenden kompensiert den Rückgang bei den Bachelorstudierenden beinahe vollständig. Zwei der Neustudierenden stammen von der Partnerhochschule in Schanghai und steigen direkt in das letzte Studienjahr der in Englisch geführten Tourismusklasse auf Bachelorstufe ein.
Acht Studierende von Hochschulen aus dem In- und Ausland weilen zudem für ein Semester an der FH Graubünden. Zudem verbringen 33 FHGR-Studierende ein Austauschsemester an einer Partnerhochschule.
Vergleichbar zum Vorjahr sind rund 2400 Studierende für ein Bachelor-, Master- und Weiterbildungsstudiengängen an der FH Graubünden eingeschrieben.
Drei neue Masterangebote gestartet
Zum allerersten Mal drücken zukünftige Data-Visualisierer und User-Experience-Designerinnen sowie Sustainable-Business-Development-Experten die Hochschulbank. Letztere beide sind als konsekutive Masterangebote schweizweit einzigartig.
Die Masterangebote Data Visualisation und User Experience Design sind Vertiefungen des konsekutiven Masterstudiengangs User Experience Design & Data Visualization, welcher von der Regierung des Kantons Graubünden vor rund einem Jahr bewilligt wurde.
Das Angebot reagiert auf die fortschreitende Digitalisierung in der Gesellschaft und Wirtschaft, welche zur ständigen Neu- und Weiterentwicklung von digitalen Lösungen führt. Dabei stellen Anwender verschiedener Nutzungskontexte und branchenspezifische Anforderungen an ihre Umsetzung.
Sustainable Business Development bildet Macher aus
Das Angebot entspricht zwei Zielen aus dem Regierungsprogramm 2021 bis 2024: der Stärkung des Bildungs- und Forschungsplatzes Graubünden und der Unterstützung der digitalen Transformation im Kanton. Die Masterstudienrichtung Sustainable Business Development bildet Macher aus, welche die nachhaltige Entwicklung in Unternehmen vorantreiben.
Dabei stehen die Bildung und Verankerung nachhaltiger Geschäftsmodelle und Strategien in Unternehmen unter Berücksichtigung von Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft im Fokus.
Aber auch globale Handlungsfelder der nachhaltigen Entwicklung, nachhaltige Kommunikation und die Veränderung gewohnter Denk- und Handlungsweisen hin zu einem nachhaltigen Mindset sind feste Bestandteile der Masterstudienrichtung.
Die Studierenden lernen, wie Unternehmen die nachhaltige Entwicklung als Chance begreifen und von den neu geschaffenen Möglichkeiten profitieren können. Dieses Angebot passt ausgezeichnet in die seit vielen Jahren verfolgte Nachhaltigkeitsstrategie der FH Graubünden.
Studieren und Forschen als Flüchtling
Der Ukraine-Krieg hat die Situation von Menschen auf der Flucht verstärkt ins Rampenlicht gebracht. Bereits in der Vergangenheit hat die FH Graubünden mit individuellen Lösungen für Flüchtlinge eine wichtige soziale Verantwortung wahrgenommen.
Der Krieg in der Ukraine führte nun aber zu einer stark erhöhten Nachfrage, weshalb das Angebot für Flüchtlinge formalisiert wurde. Auf das Herbstsemester 2022 hin starten ein Student mit S-Status und einer mit F-Status ihr Studium an der Hochschule.
Zudem nimmt ein Praktikant mit F-Status seine Tätigkeit in einem wissenschaftlichen Umfeld auf. Ein Forscher mit S-Status steht in den Startlöchern für seinen Einsatz. Er ist spezialisiert auf Antikorruption, besonders im Sportbereich, und erarbeitet Lösungen, die nach Kriegsende beim Wiederaufbau der Ukraine zum Tragen kommen können.
Um Forschende zu unterstützen, welche in ihrer Heimat gefährdet sind, ist die FH Graubünden seit diesem Jahr Mitglied von Scholars at Risk. Neben dem Schutz von bedrohten Wissenschaftlern setzt sich dieses internationale Netzwerk für die Förderung und Verteidigung von akademischen Freiheiten ein.