Offene Churer Drogenszene beschäftigt auch Bündner Kantonsparlament

Keystone-SDA Regional
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Chur,

Die Verelendung und Kriminalität in der offenen Drogenszene in Chur hat am Dienstag auch das Bündner Kantonsparlament beschäftigt.

Konsum
Drogen liegen auf einem Tisch. (Symbolbild) - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bündner Kantonsparlament beschäftigte sich am Dienstag mit der Churer Drogenszene.
  • Diese ist in den letzten zwei Jahren massiv angewachsen.

Am Dienstag beschäftigte sich auch das Bündner Kantonsparlament mit der Verelendung und Kriminalität in der offenen Drogenszene in Chur. Die Regierung sicherte zu, die Repression zu stärken, ohne dabei andere Massnahmen zu vernachlässigen.

Es gebe kein Patentrezept für eine drogenfreie Gesellschaft. «Wir können nur mindern», sagte Regierungsrat Peter Peyer (SP) am Dienstag im Grossen Rat.

Die Kantonsregierung wolle auf dem Weg der Vier-Säulen-Politik weiterfahren. Das bedeutet gemäss Peyer, dass die Regierung zwar auf Repression setzt, dabei aber Prävention, Therapie und Schadensminderung nicht vernachlässigen will.

In diesem Sinne nahm die Kantonsregierung einen Vorstoss der Churer Grossrätin Sandra Adank (SVP) entgegen, der vom Rat dann auch deutlich überwiesen wurde. Parallel zum Bekenntnis zur Vier-Säulen-Politik sicherte die Regierung zu, Massnahmen zu prüfen und umzusetzen, welche die Säule Repression «dauerhaft stärken».

In der Debatte zur Drogenpolitik hatte sich auch der Churer Stadtrat und Grossrat Patrik Degiacomi (SP) zu Wort gemeldet. Er sprach als zuständiges Churer Stadtregierungsmitglied im Zusammenhang mit den Verhältnissen im Stadtpark von der «grössten offenen Drogenszene der Schweiz».

Drogenszene in den letzten zwei Jahren massiv angestiegen

Laut Degiacomi ist die Situation in den letzten zwei Jahren «explodiert». Eine «massive Verelendung des Kerns der Drogenszene» sei eingetreten. Das Bekenntnis der Kantonsregierung zur Vier-Säulen-Politik bezeichnete Degiacomi als «bemerkenswert». Weitere Rednerinnen und Reder betonten, dass Repression allein das Drogenproblem nicht aus der Welt schaffen könne.

Patrik Degiacomi
Grossrat Patrik Degiacomi (SP). - Keystone

Auf Verelendung und Beschaffungskriminalität reagierten die Churer Stadtbehörden inzwischen mit der Ankündigung, dass sich die Süchtigen ab Sommer nächsten Jahren an eine Kontakt- und Anlaufstelle wenden können.

Vorgesehen im Rahmen der dreijährigen Pilotphase ist zudem die Bereitstellung eines Konsumraums für die Drogenabhängigen. Für das Projekt wurde eine Million Franken bewilligt.

Die Situation in der offenen Drogenszene in Chur verschärfte sich laut Stadtrat Degiacomi vor allem mit dem Wandel beim Konsum. Während früher vorwiegend Heroin konsumiert wurde, wird aktuell Kokain geraucht oder gespritzt. Die Drogensüchtigen sind dadurch aufgeputscht und aggressiver.

Kommentare

User #1312 (nicht angemeldet)

Die Damen und Herren Politker sollten sich ein Beispiel an Portugal nehmen.

User #3882 (nicht angemeldet)

Es geht bergab mit der Schweiz.

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