Die Arbeiten zur Gesamtrevision der Davoser Ortsplanung laufen auf Hochtouren, wie die Gemeinde berichtet.
Ausblick über Davos.
Ausblick über Davos. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
Ad

Die Arbeiten zur Gesamtrevision der Davoser Ortsplanung laufen auf Hochtouren. Diese Woche hat der Kleine Landrat die Strategie für die Innenentwicklung und das Freiraumkonzept verabschiedet.

Nach der bereits in Umsetzung befindlichen Wohnraumstrategie sind damit die wesentlichen Grundlagen für eine zeitnahe Ausschreibung der Gesamtrevision vorhanden.

Im Jahr 2023 verabschiedete der Kleine Landrat das Kommunale räumliche Leitbild (KrL) der Gemeinde Davos. Es wurde mit einer breit abgestützten Begleitgruppe erarbeitet und zeichnet die grossen Leitlinien für die gesetzlich notwendige Gesamtrevision der Ortsplanung vor.

Seither wurden gewichtige Themengebiete vertiefter erarbeitet, etwa die Wohnraumstrategie, welche aufgrund ihrer Dringlichkeit bereits im Vorjahr verabschiedet und in Umsetzung gebracht wurde, oder das Gesamtverkehrskonzept und der Masterplan für die Neugestaltung des Ortszentrums Davos Dorf. Die zeitgleiche Erarbeitung unterschiedlicher Grundlagen erlaubte eine gute Abstimmung von Siedlung, Verkehr und Freiraum.

Siedlungsentwicklung nach innen als Auftrag

Diese Woche hat der Kleine Landrat eine weitere Hürde in Richtung Gesamtrevision genommen und die Innenentwicklungsstrategie verabschiedet. «Siedlungsentwicklung nach innen» lautet die Vorgabe für die Ortsplanung, seit die Stimmbevölkerung das eidgenössische Raumplanungsgesetz im Jahr 2013 revidierte.

Strategieplan Innenentwicklung Davos
Strategieplan zur Innenentwicklung der Gemeinde Davos. - zVg

Für Davos bedeutet dies unter anderem, dass der bedeutende Bedarf an zusätzlicher Wohnfläche ohne Ausdehnung der Wohn- und Mischzonen gedeckt werden muss. Das notwendige Wachstum muss also in bestehenden Bauzonen erfolgen – ein komplexes Unterfangen, das mit der Innenentwicklungsstrategie angepackt wurde.

Während im KrL im Groben mögliche Gebiete für verdichtete Bauweisen eruiert wurden, wurden diese nun aufgrund von Bebauungsart, Gebäudealter und Eigentümerstrukturen detaillierter auf das effektive Verdichtungspotenzial hin überprüft. Basierend auf der Analyse wurden konkrete Strategien und Handlungsempfehlungen erarbeitet, die die Innenentwicklung fördern sollen, ohne dabei die Lebens- und Wohnqualität zu vernachlässigen.

Arealentwicklungen und Aufzonungen

Grosses Verdichtungspotenzial besteht bei den drei bereits angestossenen Arealentwicklungen Färbi, Valbella und Ortszentrum Davos Dorf sowie beim Umstrukturierungsgebiet unterhalb des Bahnhofs Davos Platz.

Bahnhof Davos Platz.
Bahnhof Davos Platz. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Weiter sind Aufzonungen in den Gebieten Riedquartier, Ducanstrasse und Parkstrasse sowie die Lockerung von baugesetzlichen Bestimmungen in dafür geeigneten Zonen vorgesehen. Dazu zählt etwa die Wohnzone Dorf / Platz, in der zur besseren Ausnützung von Reserven und zur Schaffung zusätzlicher Wohneinheiten die Realisierung eines zusätzlichen Geschosses möglich werden soll.

Potenzial zur Innenentwicklung wird auch in einer Zone geortet, die in der Vergangenheit immer wieder für Kopfzerbrechen sorgte: die Zone für Wohnen und Arbeiten. Auf diesen Parzellen gilt eine Ausnützungsziffer (AZ*) von 0,9, und diese Zone steht auch für Gewerberaum offen. In der Realität wurde jedoch häufig nur eine AZ von 0,5 realisiert, und Gewerberaum entstand nur selten.

Mit einer Lockerung der Wohnbeschränkung könnte dies korrigiert werden. Die Wohnanteilsbeschränkung von heute maximal 0,5 soll aufgehoben und dafür eine Gewerbenutzung mit einer minimalen AZ von 0,2 eingeführt werden (entspricht in der Regel dem Erdgeschoss). Damit kann in Zukunft sowohl mehr Wohn- als auch Gewerberaum entstehen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AbstimmungDavosRaumplanung