Grüne: «Dietikon hat noch zu viel billig(st)en Wohnraum»

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Dietikon,

Das Traktandum «Bezahlbares Wohnen in Dietikon» steht im Dietiker Gemeinderat zur Debatte. Remo Hess (Grüne) ist überzeugt vom Gegenvorschlag seiner Partei.

Das Stadthaus in Dietikon.
Das Stadthaus in Dietikon. - Nau.ch / Miriam Danielsson

An der Gemeinderatssitzung in Dietikon vom 6. Oktober 2022 steht unter anderen das Traktandum Kommunale Volksinitiative «Bezahlbares Wohnen in Dietikon» zur Diskussion.

Mindestens ein Viertel aller Mietwohnungen soll laut der Volksinitiative bis 2050 im Besitz von gemeinnützigen Wohnbauträgern sein.

Dies gilt nicht für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen, die die Besitzenden selbst benutzen. Der Stadtrat hat bereits einen Gegenvorschlag zur Initiative präsentiert.

Nau.ch befragte schon Silvan Fischbacher (SP) zur anstehenden Diskussion. Nun äussert sich auch Remo Hess für die Grünen zum Thema.

Nau.ch: Die Volksinitiative verlangt, dass bis 2050 sich mindestens ein Viertel aller Mietwohnungen im Eigentum von gemeinnützigen Wohnbauträgern befinden.

Diese Zielvorgabe wurde vom Stadtrat als unrealistisches Unterfangen bezeichnet, die Stossrichtung der Initiative solle aufgenommen, aber in «realitätsnahe Bahnen» gelenkt und «ganzheitlich» angegangen werden.

Was heisst das für Sie konkret?

Remo Hess: Die von der Initiative geforderte Quote scheint sehr weit weg von einem realistischen Ziel zu liegen, da die aktuelle Quote bei etwa 7 Prozent liegt.

Wir nennen in unserem Gegenvorschlag daher nur 15 Prozent als Zielwert.

Nau.ch: Der Stadtrat erklärt, dass im Zusammenhang mit einer Zielformulierung auch geprüft werden soll, welche «flankierenden Massnahmen gegebenenfalls ergriffen werden sollen».

Was versteht Ihre Fraktion unter solchen Massnahmen und welche solcher Massnahmen wären für Ihre Fraktion relevant?

Remo Hess: Für unsere Fraktion ist erstens der Kauf von Land und Liegenschaften durch die Stadt und die Vermietung der Wohnungen zur Kostenmiete relevant.

Zweitens sehen wir auch die Abgabe von Bauland im Baurecht an Genossenschaften als wichtige Massnahme.

Und drittens finden wir die Forderung eines Anteils kostengünstige Wohnungen bei Gestaltungsplänen wesentlich.

Nau.ch: Der Stadtrat anerkennt, dass mit Blick auf eine zukünftige Wohnentwicklung der Stadt unter anderen Themen wie sozialpolitische Stabilität, Durchmischung und Lebensqualität diskutiert werden sollten.

Was ist Ihrer Fraktion mit Blick auf einen Gegenvorschlag besonders wichtig – aus diesem Themenbereich oder einem, der bisher nicht erwähnt wurde?

Remo Hess: Uns ist die die Durchmischung der ökonomischen Schicht wichtig, da Dietikon noch über zu viel billig(st)en Wohnraum verfügt.

Zur Person

Remo Hess (55, Grüne) ist für die Grünen im Dietiker Gemeinderat. Er ist Dachdecker/Ex-Lehrer, lebt in Dietikon und betreibt in seiner Freizeit Ausdauer- und Outdoorsport.

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