Haidong Gumdo: Schwertkampfkunst aus Korea in Dietikon
In Dietikon unterrichtet Ralf Sommerfeld Haidong Gumdo. Der Nischensport spricht alle an, die sich für Schwert- und Kampfkunst interessieren.
Haidong Gumdo ist eine uralte, koreanische Schwertkampfkunst. In der Schweiz ist der Sport hingegen erst seit 16 Jahren präsent.
Seit der Gründung der ersten Schule 2004 setzt sich Master Ralf Sommerfeld für die Kampfkunst ein, seit 2011 auch in seiner eigenen Shim Sangschule in Dietikon. Im Interview mit Nau.ch erklärt er, was Haidong Gumdo so speziell macht.
Nau.ch: Ralf Sommerfeld, was ist Haidong Gumdo?
Ralf Sommerfeld: Schülerinnen und Schüler der koreanischen Schwertkampfkunst lernen, wie sie ein Schwert, ähnlich einem Katana (Samuraischwert), führen können.
Der Fokus liegt aber nicht auf Zweikämpfen. Die Technik ist vom Kampf auf einem Schlachtfeld inspiriert, wo jederzeit aus allen Richtungen Gegner auftauchen können.
Fortgeschrittene Schülerinnen und Schüler lernen aber auch, möglichst präzise Schnitte in Papier, Bambus oder fliegende Objekte zu führen.
Nau.ch: Wie kam Haidong Gumdo in die Schweiz?
Ralf Sommerfeld: 2004 brachte Headmaster Sang-Hyun Han die koreanische Schwertkampfkunst nach Europa und auch in die Schweiz.
Federführend im Aufbau der Schulen und der Gründung der Swiss Haidong Gumdo Association war damals der Schweizer Christian Mayer. Ich wurde von ihnen beiden unterrichtet.
Die Verbindungen zum Herkunftsland Korea sind also sehr direkt. Und wir haben auch die Ehre, den europäischen technischen Direktor von Haidong Gumdo in der Schweiz zu haben: Headmaster Chul-Kyung Lee wohnt und unterrichtet hier.
Nau.ch: An wen richtet sich Haidong Gumdo?
Ralf Sommerfeld: An alle. Es ist ein sehr offener Sport, mit dem man unabhängig von Alter und Fitness beginnen kann.
Haidong Gumdo zieht Menschen an, die sich für Schwertkampf und fernöstliche Philosophie interessieren. So sind wir als Verein etwa schon an einer Budo Show Basel, bei der sich alles um asiatische Kampfkunst dreht, präsent. Wir besuchten aber auch die Fantasy Basel, wo der Fokus mehr auf Cosplay und Fantasy liegt.
Die Herausforderung ist für alle, am Anfang etwas dranzubleiben. Zu Beginn geht es darum, den Umgang mit dem Schwert zu lernen.
Anstrengende Choreographien und komplexe Techniken kommen erst etwas später hinzu.
Ausserdem sind mentale Aspekte sehr wichtig. Neben Kraft und Präzision sind Klarheit und Ruhe zentral.