Die Mitte: «Dübendorf braucht kein weiteres Beratungsangebot»
Der Gemeinderat in Dübendorf bespricht die Stadtrat-Antwort auf die Motion zum Ausbau der Photovoltaik-Anlagen. Patrick Schärli (Die Mitte) ist nicht überzeugt.
Dübendorf soll den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen fördern. Eine entsprechende Motion wurde von Thomas Maier (GLP/GEU) eingereicht.
Jetzt bespricht der Gemeinderat am 7. November 2022 die Antwort des Stadtrates auf die «Umsetzungsoffensive für Photovoltaik-Anlagen in Dübendorf». Geht es nach dem Stadtrat, so soll die Motion abgelehnt werden.
Nau.ch hat bereits mit Orlando Wyss (SVP) über das Geschäft gesprochen. Nun äussert sich Patrick Schärli (Die Mitte) zum Thema.
Nau.ch: Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, die Motion «Umsetzungsoffensive für Photovoltaik-Anlagen in Dübendorf» abzulehnen. Unterstützt Ihre Fraktion diesen Antrag oder nicht – und warum?
Patrick Schärli: Die Fraktion Die Mitte/EVP hat die Motion schon bei ihrer Einreichung nicht unterstützt und teilt nun die Haltung des Stadtrates die Motion abzulehnen.
Auch wenn der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen zu begrüssen ist, so sind wir der Meinung, dass es nicht noch ein weiteres Beratungsangebot braucht.
Besser ist es die bestehenden Angebote bekannter zu machen und auszubauen. Der Ausbau von erneuerbaren Energien ist richtig und wichtig. Daher gilt es die bestehenden Kräfte zu bündeln und zu erweitern.
Die Mitte hat sich bereits bei anderen Vorstössen beteiligt, welche den konkreten Bau von Solar-Anlagen fordert.
Nau.ch: Um den auf die Stadt Dübendorf zukommenden Energie- und Klimaherausforderungen zu begegnen, schafft die Stadt das Gefäss «Massnahmenplan Klima». Reicht Ihrer Fraktion dieser Ansatz – und wenn nicht, was schlägt sie vor?
Patrick Schärli: Der Bericht wird erst zu Beginn des Jahres 2023 fertiggestellt, es ist also noch zu früh, um dazu Stellung zu nehmen.
Die Schaffung eines ganzheitlichen Gefässes in dem alle Handlungsfelder umfassend aufgezeigt werden ist zu unterstützen.
Auch die Stadt Dübendorf muss in den kommenden Jahren und Jahrzehnten einen Beitrag leisten, um die Treibhausgasemissionen zu vermindern.
Dazu gehören neben Photovoltaik-Anlagen auf den öffentlichen Gebäuden auch die energetische Sanierung von Schul- und Verwaltungsgebäuden oder die Umstrukturierung der städtischen Fahrzeugflotte.
Was fehlt ist der Einbezug der Glattwerke. Die Stadt als Eigentümerin soll auf diese einwirken, damit die Eintrittshürden beim Bau neuer Anlagen möglichst tief zu liegen kommt.
Nau.ch: In den Augen Ihrer Fraktion: Inwiefern ist der «Massnahmenplan Klima» das richtige Instrument, um die Bevölkerung zum Bau von Photovoltaik-Anlagen einzuladen?
Patrick Schärli: Neben Information und Aufklärung kann die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen und die eigenen Möglichkeiten ausnutzen.
Nur so kann die Bevölkerung dazu animiert werden sich klimafreundlich zu verhalten.
Dazu muss für private und institutionelle Hauseigentümer sowie Firmen ein Anreizangebot geschaffen werden, sodass diese aus Eigenantrieb Massnahmen ergreifen.
Zur Person
Patrick Schärli (50 Jahre) ist Gemeinderat und Co-Präsident der Mitte Dübendorf.
In der lokalen Politik verfügt er über langjähre Erfahrung, unter anderem als ehemaliger Präsident der Geschäfts- und Rechnungskommission.
Er arbeitet als Finanz Controller in der Baubranche. Privat verbringt er am liebsten Zeit mit seiner Familie und ist auch in weiteren lokalen Vereinen engagiert.