Gemeinde Dietlikon verzichtet auf «Spartageskarte Gemeinde»
Wie die Gemeinde Dietlikon informiert, wird ab 2024 aufgrund des erheblichen Mehraufwandes für die Verwaltung die Spartageskarte nicht angeboten.
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Im Oktober 2020 informierte die Alliance Swisspass über den Entscheid, dass die «Tageskarte Gemeinde» in der heutigen Form noch bis Ende 2023 angeboten wird.
Sie wird ab 2024 nach dem Vorbild der bereits etablierten Spartageskarte im ÖV durch die «Spartageskarte Gemeinde» ersetzt.
Spartageskarten Gemeinde können jeweils sechs Monate bis maximal einen Tag vor dem gewünschten Reisetag verkauft werden.
Die Preisstufe eins steht bis maximal zehn Tage vor dem Reisetag zur Verfügung.
Verwaltungen verkaufen Karten über Webapplikation
Ist das Kontingent der Preisstufe eins für den gewünschten Reisetag ausgeschöpft oder liegt der Kaufzeitpunkt weniger als zehn Tage vor dem Reisetag, werden automatisch Spartageskarten mit dem höheren Preis (Preisstufe zwei) verkauft.
Ist auch die Preisstufe zwei ausverkauft, werden für den jeweiligen Reisetag keine Spartageskarten Gemeinde mehr angeboten.
Die Spartageskarte Gemeinde wird durch die Gemeinde- oder Stadtverwaltungen über die Webapplikation «Spartageskarten-Shop» verkauft.
Ein direkter Zugriff der Endkunden auf den Spartageskarten-Shop sowie eine Reservierung sind nicht möglich.
Erheblicher Mehraufwand für Gemeinden
Das Inkasso (inklusive Zahlmöglichkeiten für die Endkunden) liegt in der Verantwortung der Gemeinden und Städte.
Aus Sicht der Gemeinde Dietlikon ist das neue Angebot mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden.
Die Tatsache, dass die Kunden die Spartageskarte nicht online buchen, bezahlen und ausdrucken können, ist nicht mehr zeitgemäss.
Die Billette werden persönlich ausgestellt und sie müssen von der Kundschaft persönlich am Schalter abgeholt und bezahlt werden.
Handling wird kompliziert
Bestellungen per Mail oder Telefon sind nicht möglich, weil die Bezahlung noch nicht erfolgt ist.
Rechnungen zu schreiben und Zahlungseingänge zu überwachen, würde den Aufwand weiter erhöhen.
Weil verschiedene Karten-Typen zur Auswahl stehen, wird das Handling komplizierter.
Der Umstand, dass vermutlich nur wenige Städte und Gemeinden die Spartageskarte anbieten und sie auch an auswärtige Personen abgegeben werden darf (sofern das nicht explizit ausgeschlossen wird), dürfte dazu führen, dass die Nachfrage in diesen Städten und Gemeinden sehr hoch sein wird.
Kommission deckt Aufwand nicht
Zudem können gekaufte Karten zurückgegeben werden, was den Aufwand für die Gemeinden weiter erhöht.
Die Verkaufskommission von fünf Prozent pro verkaufte und nicht erstattete Spartageskarte Gemeinde (maximal 1,80 Franken je Karte), welche die Städte und Gemeinden von der Alliance Swisspass erhalten, vermag die Kosten für das Handling der Karten bei Weitem nicht zu decken.
Verzicht auf Verkauf der Spartageskarte
Der Gemeinderat bedauert, dass es der Alliance SwissPass nicht gelungen ist, eine einfache, praktikable und zeitgemässe Lösung zu realisieren.
Weil der Verkauf von SBB-Billetten nicht zu den Kernaufgaben einer Gemeinde gehört und die Gemeindeverwaltung kein Ersatz für geschlossene SBB-Schalter sein kann, wird künftig auf den Verkauf der Spartageskarte verzichtet.