Abstimmungskampagne zur Initiative «Attraktive Zentren» lanciert
Das Komitee zur kantonalen Volksinitiative «Attraktive Zentren» lancierte in Ebikon ihre Kampagne – für mehr Lebensqualität und Sicherheit in Dorf und Stadt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Komitee der Initiative «Attraktive Zentren» lanciert ihre Abstimmungskampagne.
- Die Initiative würden für mehr Lebensqualität und Sicherheit in Dorf und Stadt sorgen.
- Auch biete die Initiative einen Mehrwert für die Klima-Adaption.
Im Zentrum von Ebikon, werde die Dringlichkeit des Anliegens sichtbar, wie Markus Aregger, Co-Präsident der Grünen Ebikon, unterstreicht: «Jahrelang haben Bevölkerung und alle Äbiker Parteien eine Temporeduktion und Attraktivierung gefordert, trotzdem hat der Kanton nicht reagiert. Es braucht gerade an Strassen wie hier die gesetzliche Verpflichtung an den Kanton, seine Strassen und die dabei zerschnittenen Orte wieder siedlungsverträglich zu gestalten.»
Konkret heisst das unter anderem mehr Bäume entlang der Strasse, Fahrbahnverengungen und oft breitere Geh- und Velowege. Aber auch mehr Schotter sowie weitere Bepflanzungen statt ausschliesslich Beton. Dies biete vielfältige Vorteile, ist sich die Grüne Fraktionschefin Korintha Bärtsch sicher: «Dank der Initiative wird der Verkehr in den Dörfern und Städten sicherer und bringt mehr Lebensqualität für uns alle.»
Weniger Lärm und Stau
Das habe konkrete ökonomische Vorteile, sagt András Özvegyi, Verkehrs-Experte und alt Kantonsrat GLP: «Es profitiert das Gewerbe, denn man will bleiben, sich umschauen, sich zeigen, im besten Fall flanieren, und nicht nur durchfahren. Schlussendlich bleiben dann auch mehr Portemonnaies im Ort und mehr Umsatz beim Gewerbe.» Zudem nehme mit der Verdichtung die Bedeutung qualitativer Ortszentren zu.
Marta Lehmann, Vorstandsmitglied von VCS Luzern und Grossstadträtin betont die positiven Effekte der Initiative gegen Lärm und Stau: «Die Verkehrsberuhigung trägt zu einem besseren Verkehrsfluss bei, indem sie den Durchgangsverkehr in den Zentren reduziert und Staus vermeidet. Dadurch wird die Mobilität insgesamt verbessert und die vorhandene Infrastruktur effizienter genutzt. Das ermöglicht den Menschen schneller und stressfreier ans Ziel zu gelangen. Zudem reduziert sich durch die Beruhigung der Lärm.»
«Bis im Jahr 2064 mehr als doppelt so viele Hitzetage wie heute»
Die Initiative biete zudem einen konkreten Mehrwert für die Klimaadaption: «Bei der dichteren Bauweise und zunehmend heissen Sommern sind Grünflächen und Bäume, nebst der Förderung von Biodiversität, ebenfalls entscheidend für die Lebensqualität der Menschen.», sagt Tamara Diethelm, Geschäftsleiterin WWF Luzern.
Julian Gerber, Co-Präsident der Jungen Grünen, erinnert an die besondere Betroffenheit seiner Generation: «Bis zu meiner Pensionierung im Jahr 2064 wird es im Kanton Luzern mehr als doppelt so viele Hitzetage geben wie heute. Wir müssen Zentren heute so denken, dass sie in Zukunft einen ökologischen und gesunden Lebensstil ermöglichen.»
Am 26. November entscheidet die Luzerner Stimmbevölkerung über die Initiative «Attraktive Zentren». Im Abstimmungskomitee sind unter anderem die Verbände VCS, WWF, Pro Velo, umverkehR und Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz sowie die Partien GRÜNE, SP, GLP sowie deren Jungparteien.